Mir wurde geraten, für den Beginn meiner palliativen Chemotherapie stationär in das Krankenhaus zu gehen. Zu dritt waren wir in einem Zimmer, ganz aktuell auch ein geflüchteter Syrer dabei. Er war der jüngste und ihm wurden Heilungschancen von 80% in Aussicht gestellt.
Was Rücksichtnahme auf andere Kranke betrifft, hatte er noch nicht viel gelernt und ich wünschte die Zeit zurück, als Handys im Krankenhaus noch verboten waren.
Der andere Mitpatient - etwa in meinem Alter - war schon deutlich eine Stufe weiter als ich und die Ärzte sprachen ganz offen, dass er sich um palliative Pflege kümmern müsste. Auch er ist 47 Jahre verheiratet und hatte nach seiner Diagnose eine gebuchte Kreuzfahrt abgesagt.
Gegen Abend erst war es soweit, dass die Chemo angeschlossen wurde und eine Stunde lang beobachtete ich die Tropfen. Bei der Musik fiel meine Wahl auf Ludovico Einaudi und das half vielleicht, dass die Tropfen, die zumindest früher aus dem Gift der Eibe gewonnen wurden, gut ankamen. Jedenfalls wartete ich vergeblich auf die gefürchteten Nebenwirkungen, will aber keine übertriebene Hoffnung bei mir und meiner Familie aufbauen. Kurz nach Ostern geht es weiter, aber dann ambulant...
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