Freitag, 24. November 2017

Wenn ich mal sterben muss

Meine Tochter erzählte mir, dass ihr die Tränen kamen, als sie dieses Lied von Matze Rossi zum ersten Mal hörte, weil es so gut auf ihren Papa passt. Mir ging es genau so:

Wenn ich mal sterben muss und nicht mehr bin
sollt ihr zusammen kommen und ein paar Tage für mich singen
All die Menschen, die ich je getroffen hab
Was für ne Vorstellung gemeinsam an meinem Grab

Wenn ich mal sterben muss und nicht mehr bin
sollt ihr zusammen kommen und ein paar Tage für mich singen
Dann könnt ihr alle wissen lassen mit Tränen und lautem Lachen
Mein Leben war gut und ich würd fast nichts anders machen
Ich würde mich wieder in dich verlieben
Ich würde mit dir auch unsere drei Kinder kriegen
Ganz sicher würde ich mich hier wieder verirren
und am Ende aus meinen Fehlern lernen
Ich würd die Welt bereisen, der Sehnsucht nachjagen,
das Leben abfeiern in den Nächten wie zu Tagen,
das Unglück betrauern, zärtlich in die Arme nehmen
weil nur die Liebe alles heilen kann und wir uns alle danach sehnen

Wenn ich mal sterben muss und nicht mehr bin
sollt ihr zusammen kommen und ein paar Tage für mich singen
Hebt die Gläser auf das Leben und das Licht
Das Licht das in uns brennt und nie erlischt
und ich werde strahlen und reiten auf dem Klang
alles ist ein Wandel, alles nur Übergang
Ich glaub an alle meine Freunde,
an meine Familie, an unsere Träume,
an jede noch so dumme unreife Entscheidung,
an den Klang dieser Welt und eine Bestimmung,
an die Liebe und das Leben und dass wir alle frei sind,
an Karma und den Tod, an Rücken- und Gegenwind,
an Luft, Wasser, Feuer, Erde und Äther,
wie sie in uns toben, hey wir sehen uns dann später wieder

Wenn ich mal sterben muss und nicht mehr bin
sollt ihr zusammen kommen und ein paar Lieder für mich singen

Leicht im Internet zu finden in dem Album "Ich fange Feuer" bei matzerossi.com oder in youtube

Es gibt kein Entrinnen,

wenn er Dich erst einmal hat! Fast zwei Drittel aller Krebspatienten überleben heute dank guter palliativer Versorgung 5 Jahre nach der Diagnose, aber dann geht es weiter ...
Ich bin einmal gespannt, wann der Zeitpunkt kommt, wo ich ruhigen Gewissens sagen kann, mir reicht es!
Der Artikel ist aus der Süddeutschen 23.11.2017

Donnerstag, 23. November 2017

Club der alten Säcke & Schachteln

Irgendwie bin ich auf eine interessante Facebookgruppe geraten. Sie nennt sich:

Club der alten Säcke & Schachteln
https://www.facebook.com/clubsaecke/

Ich bin aber nicht sauer, dass die Anzahl der Zugriffe auf meinen Blog kleiner wird. Es gibt ja auch nicht so viel interessantes zu berichten, so wie in der Zeitung ja auch die schlechten Nachrichten gefragt sind.
Meine Frau und ich freuen sich aber, wenn es geradeaus läuft, denn wir wissen, es wird sich wieder ändern und dann ist Schluss mit lustig. Danke liebe Leser!

Mittwoch, 22. November 2017

Klangwelten

Im Juni habe ich in einem Akt von Übermut (?) Karten für dieses Konzert gekauft.
http://letztabent.blogspot.de/2017/06/nachlassen-der-geistigen-fahigkeiten.html
Und heute konnte ich tatsächlich das Konzert besuchen!!!
Es war einfach toll ( http://www.schillermusic.com ).
In der Rückschau auf den Prostatatag letzten Samstag habe ich meinen Ärzten geschrieben, dass ich weiß, wie kostbar jeder gute Tag ist, den ich noch er leben darf. Ich würde daher sorgfältig mit meinen Tagen umgehen. Dieses war ein schöner Tag, den es sich lohnte, zu leben!

Sonntag, 19. November 2017

Noch einmal die Schulbank gedrückt

Drei Jahre ist es nun her, dass ich diesen Beitrag verfasste:
http://letztabent.blogspot.de/2014/10/wieder-einmal-die-schulbank-gedruckt.html
Gestern war es wieder einmal so weit.
Auch wenn wieder das altbekannte Diagramm erschien, habe ich doch Neues gelernt. Wenn ich glaube, ein gut informierter Patient zu sein, ist es immer wieder interessant, von wem die Beiträge kommen und was man da so zwischen den Zeilen lesen bzw. hören kann.
Mich interessierte natürlich besonders, welche Optionen nach meiner derzeit erfolgreichen Xtandi Therapie noch möglich sind, wenn der Pfeil schon ziemlich am Ende steht!
Es scheint da doch noch Dinge zu geben, die nicht mehr im "Strohhalm-Status" sind und das macht mir Hoffnung für 2018. (Interessant wäre vielleicht auch einmal eine Stellungnahme zur Immuntherapie.)
Ich finde es jedenfalls großartig, welche Anstrengungen von Seiten der Medizin unternommen werden, um auch uns mCRPCa Patienten noch einige gute Monate oder Jahre zu ermöglichen und ich danke allen Ärzten, die daran arbeiten. Mir wird dabei bewusst, wie wertvoll Überlebens-Zeit ist und dass ich sorgfältig damit umgehen muss. Der Tag gestern war eine gut angelegte Zeit und ich danke allen, die das organisiert und ihren freien Samstag geopfert haben.

Donnerstag, 16. November 2017

Dé­jà-vu

Erinnerungstäuschung, bei der der Eindruck entsteht, gegenwärtig Erlebtes in gleicher Weise schon einmal erlebt zu haben.
Dieser Begriff drängt sich mir auf, wenn ich meinen letzten PSA Wert in die Kurve eintrage. Xtandi, die hochkomplexe Hormontherapie, hat einen rapiden Abfall bewirkt, der dem Abfall zu Beginn meiner Therapien ähnlich ist. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, aber nun scheint ein zweiter Nadir durchschritten zu sein. Da er auf einem tiefen Niveau lag, könnte es eine Weile dauern, bis ich wieder in gefährliche Regionen komme. Wenn der Verlauf so ist, wie ich ihn kenne, sind noch einige Monate gesichert und ich habe keine Angst vor dem Jahreswechsel.
Danke an "Ritter Xtandi". Die Burg ist zwar irreparabel geschädigt, aber noch nicht gefallen!

Sonntag, 12. November 2017

Kirschblüten Hanami

Beim Aufräumen meiner Videodateien bin ich auf diesen wunderschönen Film gestoßen, der mich sehr bewegt hat. Toll gespielt von Hannelore Elsner und Elmar Wepper. Kurz erzählt:
Trudi und Rudi Angermeier leben zurückgezogen im ländlichen Schongau. Trudi erfährt nach einer ärztlichen Untersuchung, dass ihr Ehemann schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Der Arzt schlägt eine letzte gemeinsame Unternehmung vor.
Gleich am Anfang zeigen die Ärzte der Frau ein Szintigramm, das meinem verdammt ähnlich sieht.
Rudi erfüllt sich tatsächlich noch einem Traum und fährt nach Japan. Gott sei Dank muss ich da nicht mehr hin, ich war schon mehrmals dort. In einen Flieger bringt mich keiner mehr. Ich bin schon froh, wenn ich demnächst noch die Reise zu meiner Tochter in die Schweiz schaffe.

Montag, 6. November 2017

Du musst kämpfen

Noch wirkt Xtandi gut, aber wie und wie lange geht es weiter? Ich fand einen sehr interessanten Artikel. Hier ein Ausschnitt:

Wirkt die Kampfrhetorik? Hilft sie dem Patienten?
Wer Krebs hat, muss kämpfen – natürlich ist das als Ermutigung gemeint gerade in einem Augenblick, in dem die Gefahr, allen Mut zu verlieren, besonders groß ist und die Therapien meistens erst beginnen. Aber wirkt die Kampfrhetorik? Hilft sie dem Patienten? Ist der Erfolg einer Krebstherapie, wenigstens teilweise, von der Einstellung und Entschlossenheit des Patienten abhängig? Verkürzt und vereinfacht lautet die Antwort: Nein. Die empirische Erfahrung in der medizinischen Forschung und die alltägliche, menschliche Erfahrung in Onkologie, Palliativmedizin und Hospiz lassen solche Schlüsse nicht zu, auch wenn es verführerisch ist, zu glauben, dass Optimismus, Lebenswille, Mut und Hoffnung erfolgreiche Waffen im Kampf gegen den Krebs sein könnten. Sie sind es nicht.

Den ganzen Artikel finden Sie hier: