Der kürzlich in der Süddeutschen erschienene Artikel "Der beste Tod" hat einige Leserbriefe ausgelöst. Ich möchte die Sätze zitieren, die mir persönlich viel bedeuten.
"Es kam mir immer wieder der Gedanke, ob Krebs die „Krankheit unserer Zeit“ ist. Eine Krankheit, die etwas bezeichnend anderes hat. Keine andere Krankheit gibt dir diese zweite Chance, als der Mensch, der du bisher warst. Sei es mit der Hoffnung auf Genesung, oder sei es mit der Gewissheit des Todes. In allen Fällen ist nichts mehr wie vorher, nichts mehr wie es war, aber du bekommst eine zweite Chance, noch einmal komplett neu zu entscheiden, was für ein Mensch du sein willst. Für manche ist es eine Chance zu entscheiden, wer sie im Leben sein wollen – für manche eine Chance zu entscheiden, wer sie im Sterben sein wollen.
Ein Satz, den unsere Mutter einmal sagte, ist mir fest im Gedächtnis geblieben: „So wie man lebt, so stirbt man.“ Die verklärte Sicht, dass man nach der Diagnose Krebs die Zeit hat, Dinge in Ordnung zu bringen, Beziehungen ins Reine zu bringen, das zu machen, was man immer machen wollte – das ist vielleicht die zweite Chance, die man bekommt."
"Und was ist mit Freitod? (Oft böswillig als „Selbstmord“ diffamiert, obwohl er kein einziges Mordmerkmal aufweist.) Freitod ist erlaubt, ebenso natürlich Beihilfe zum Freitod. Man braucht nicht Atheist zu sein, um Selbstbestimmung im Sterben zu fordern. „Gerade weil ich an ein ewiges Leben glaube, darf ich, wenn es an der Zeit ist, in eigener Verantwortung über Art und Zeitpunkt meines Sterbens entscheiden.“ (Hans Küng)"
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