Es sollte eine gemütliche Feier im kleinen Kreis werden. Doch für sechs junge Erwachsene endet der Abend in einer Gartenlaube tödlich. Der Besitzer der Hütte findet am nächsten Morgen ihre Leichen, darunter seine eigenen Kinder.
Für den Vater muss es der blanke Horror gewesen sein. Seine Kinder, gerade volljährig, feiern zusammen mit Freunden in einer abgelegenen Gartenhütte. Als sich nach der Party niemand meldet, macht der Vater sich Sorgen, fährt nachschauen - und findet alle sechs jungen Erwachsenen im Alter von 18 und 19 Jahren tot. Warum sie starben, ist zunächst völlig unklar. Ein Gewaltverbrechen schließt die Polizei nach dem Fund am Sonntag aber früh aus.
Da ich mich mit diesem Thema gründlich befasst habe, ist mir ziemlich klar, was da passiert ist. Einfach furchtbar bei Menschen, die das Leben noch vor sich hatten !
http://www.onetz.de/bayern-r/vermischtes-by/drama-in-unterfranken-sechs-junge-leute-tot-in-gartenlaube-gefunden-d1726882.html
Nachtrag am 2.2.2017
Tragödie von Arnstein war CO-Vergiftung durch Abgase aus Stromaggregat
Nach dem Tod von sechs jungen Erwachsenen in Arnstein durch eine Kohlenmonoxidvergiftung steht die Ursache nun fest. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft war ein mit Benzin betriebenes Stromaggregat für den tödlichen Gasaustritt verantwortlich.
Demnach war das Aggregat nicht für den Gebrauch in Innenräumen zulässig, unter anderem weil die Abgase heiß sind und zu Bränden führen können. Ein Stromaggregat ist nichts anderes als ein PKW-Motor, nur kleiner. Dadurch entstehen die Abgase und ich muss schauen, dass ich diese sicher ableite. Es sind unverbrannte Bestandteile drin, es ist Kohlenmonoxid drin und das muss sicher abgeführt werden - auf keinen Fall in geschlossenen Räumen. Das Kohlenmonoxid ist geruchlos, sie können es weder riechen noch sehen. Sie merken selbst nicht, dass Sie damit vergiftet werden.
Weiterer Nachtrag am 4.2.2017
In der SZ erschien noch einmal eine gute Erklärung zur Wirkung von CO
So wirkt CO, der stille Mörder
Nicht zu Unrecht trägt Kohlenstoffmonoxid unter Bergleuten den ehrfürchtigen Namen "the silent killer", der stille Mörder. Kohlenstoffmonoxid, kurz CO, entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung und ist für den Menschen tödlich. Man kann das Gas nicht schmecken, nicht riechen, nicht sehen, es dringt durch Ritzen und Türen und führt bei hoher Konzentration umgehend zum Kreislaufversagen. Allein im Jahr 2015 sind in Deutschland etwa 4100 Vergiftungen durch CO bekannt geworden, 648 davon endeten tödlich. Mehr als 600 dieser Opfer wurden bereits tot aufgefunden oder starben, noch bevor sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden konnten.
Etwa 200 bis 300 Mal stärker als Sauerstoff bindet das giftige CO an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen im Blut eines Menschen. Hämoglobin transportiert normalerweise Sauerstoff von der Lunge in die Zellen, wo er zur Energiegewinnung benötigt wird. Kohlenstoffmonoxid aber stürzt sich förmlich auf das Hämoglobin und verdrängt den lebenswichtigen Sauerstoff. Dieser hat dann nur noch wenig Chancen auf eine Mitfahrgelegenheit durch die Blutbahn. "Man darf sich das wie einen Boxkampf vorstellen, Sauerstoff gegen CO", sagt Guido Kaiser, Toxikologe an der Universität Göttingen. "Nur, dass CO die viel größeren Boxhandschuhe trägt."
In Folge leidet der Körper unter Sauerstoffmangel, der Mensch atmet, doch die Luft kommt nicht an. Patienten werden müde, sie klagen über Schwindel und Kopfschmerzen - und werden bewusstlos. Diese Bewusstlosigkeit ist tückisch, denn die Opfer haben keine Chance mehr, den Brandherd zu löschen oder sich ins Freie zu retten. Werden Menschen mit schweren Rauchgasvergiftungen nicht rechtzeitig behandelt, so sterben sie. Um das zu verhindern, verabreichen Ärzte das einzige Gegengift, das es gibt: Sauerstoff, hoch dosiert. Zwar trägt Sauerstoff weiterhin die kleineren Boxhandschuhe, aber wenn sehr viele von ihnen auf das CO im Blut einprügeln, haben sie eine Chance.
FELIX HÜTTEN