Als ich vor 3 Jahren versuchte, einen Überblick zu meiner Lebenserwartung zu bekommen, glaubte keiner ernsthaft daran, dass ich auch das Jahr 2017 noch erleben würde.
Der Umgang mit der Krankheit ist mühsam geworden und ich bin bei der letzten noch denkbaren Therapie angekommen. Was mich immer besonders nervt, sind Stimmungsschwankungen, die schwer vorhersehbar und mit Tabletten steuerbar sind.
Aber, wenn man erst einmal an das Morphin gewöhnt ist, geht nichts mehr "ohne". Das Loch wäre zu tief, in das ich falle, und keinem ist damit geholfen.
So habe ich aus einer Laune heraus Anfang März eine Floßfahrt gebucht, weil es doch vor 2 Jahren sooo schön war.
Unaufhaltsam hat sich nun der Termin herangeschlichen und oft hätte ich mich schon am liebsten in einem Mauseloch versteckt. Doch die Fahrt findet statt - zur Not ohne meine Person an Bord. Momentan freue ich mich sogar etwas darauf !
Die Kilometersteine an Straßen, Flüssen und Eisenbahnen erinnern mich an die Geburtstage. Damit man leichter abzählen kann, macht man an die Zeitachse des Lebens jedes Jahr einfach ein kleines Strichlein. Der morgige Tag ist nicht so wichtig: 72 Jahre sind vergangen, seit meine Eltern mir das Leben geschenkt haben und ich hoffe, doch einiges daraus gemacht zu haben. Auch das ist natürlich ein Grund, sich mit Freunden und Verwandten zu treffen.
Vielen Dank an die über 100.000 Besucher und Erklärung zum Bild: Hektometertafel am Semmering
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