Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium, hier will ich über meine Krankheit berichten
Dienstag, 20. Januar 2015
Muss ich perfekt sein?
In unserem Hotel liegt "Psychologie heute". In Ausgabe 01 / 2015 ist Perfektionismus der Themenschwerpunkt:
Zitate aus dem Artikel "Sie haben den Ehrgeiz, immer 100 Prozent Leistung zu erbringen? Sie dürfen auf keinen Fall einen Fehler machen? Sie fragen sich ständig, was andere von Ihnen denken? Dann sind Sie wahrscheinlich ein Opfer des Perfektionismus. Der Wunsch nach permanenter Selbstverbesserung ist unendlich anstrengend und auf Dauer gefährlich"
"Perfektionismus ist ein attraktives Laster.Wer danach strebt, gilt als ernsthaft, fleißig, tüchtig, verlässlich"
Weiter wird ausgeführt, dass der Perfektionist einen "inneren Richter" in sich hat, der ihm sagt, ob man alles richtig gemacht hat und was noch zu tun sei. Bei dem Selbsttest merkte ich, dass ich auch etwas in diese Richtung gehe.
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Das gibt es ja auch bei der Bewältigung Deiner Krankheit!
Deutlich wird das bei der Arbeit im Forum, wo jeder seine Geschichte beschreibt. Ich möchte nun aber wirklich nichts gegen meine Freunde im Forum sagen, die mir schon sehr viel geholfen haben. Aber bei dem einen oder anderen glaube ich schon, einen Hang zum Perfektionismus zu erkennen und ich wurde da auch schon etwas hineingezogen. Mit meiner Frau habe ich mich geeinigt, wir lassen es lieber weniger perfekt angehen. Das heißt, kein Kampf um einen Lebensmonat mehr oder weniger um jeden Preis.
Das lässt sich locker schreiben, wenn es gut geht und die Krankheit nur als ein theoretischer Zahlenwert irgendwo im Raum schwebt. Wenn die Beschwerden kommen, sieht es wahrscheinlich wieder anders aus?
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