"Kein Buch mehr über Prostatakrebs" habe ich z.B. am DIENSTAG, 23. JUNI 2015 verkündet. Doch heute habe ich das Buch von Martin Bleif: "Krebs: Die unsterbliche Krankheit" gefunden. Von den 528 Seiten sind für mich zwar nur die letzten 19 Seiten (Kapitel 12 "Im Intermediärorbit") aktuell interessant. Der Anfang ist eher eine Rückschau auf die vergangenen zwei Jahre. Aber es lohnt sich auch für (noch) nicht Betroffene absolut, das Buch zu lesen!
Krebs ist kein undurchschaubares, dunkles Mysterium
Erstmals verbindet einer der führenden Krebsmediziner sachliche Informationen über Krebs mit seinen sehr persönlichen, berührenden Schilderungen: Seine Frau Imogen erkrankte wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter an Brustkrebs.
Krebs ist ein biologisches Räderwerk, das wir wie ein Puzzle aus unendlich vielen Teilen noch nicht richtig erfassen und begreifen. Aber wir wissen viel, und Martin Bleif erläutert sachlich und verständlich die wichtigsten Fragen. Wird der Krebs wieder und wieder gewinnen? Nein, antwortet der Autor, auch wenn die Überwindung dieser Krankheit noch in weiter Ferne ist. Am wichtigsten ist, dass wir uns dem Leben – gerade auch dem biologischen und seinen scheinbaren Zufällen – stellen. Erst dadurch wird deutlich, was Zufall, Risiko oder Schicksal im Kontext einer Krebserkrankung bedeuten. Die enge Verflechtung von sachlicher Darstellung und persönlichem Schicksal belegt eindrucksvoll und erstmals aus der Feder eines betroffenen Experten: Krebs kann jeden jederzeit treffen, aber niemand sollte sich dem Krebs unterwerfen und sein Leben für sinnlos oder vergeblich halten.
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