Donnerstag, 2. Februar 2017

Wendepunkte

Es ist kaum zu glauben, wie viele Bücher es zum Thema Sterben gibt. Aus der Sammlung meiner Frau habe ich mir eines herausgegriffen, da man hier in den Bergen gut nachdenken kann. Es heißt: "Gut Sterben". Wer wissen will, welche Möglichkeiten ihr oder ihm am Lebensende bleiben, tut gut daran, dieses Buch zu lesen“ (Dr. Timothy E. Quill, Direktor des Palliativ-Progamms der Uni Rochester, New York). Wie wünschen wir uns unser Ende? In Frieden, in Würde und selbstbestimmt. Wir werden immer älter. Der medizinisch-technische Fortschritt hilft uns dabei. Das ist schön. Aber was geschieht, wenn wir schwer krank werden? Die moderne Medizin in den Industriestaaten stellt Ärzte, Patienten und ihre Angehörigen vor ein Problem: Sollen sie Schwerstkranken helfen, ihr Leben zu beenden? Wer entscheidet, wann ein Leben zuende gehen soll, wenn die Betroffenen selbst nicht mehr mitsprechen können? Können Patientenverfügungen Klarheit schaffen? Und wie müssen sie formuliert sein, um Sicherheit in allen rechtlichen und medizinischen Grenzfällen zu schaffen?
Dieses Buch erläutert die Problematik am Beispiel von zahlreichen Patientengeschichten. "Dr. Wanzer bringt in dieses wunderbare, warmherzige und weise Buch nicht nur seine jahrzehntelange Erfahrung als praktizierender Hausarzt ein, sondern auch seine Perspektive als führender Vertreter der Bewegung für Patientenrechte“, urteilt Professor Charles H. Baron von der renommierten Boston College Law School.
Mein Kommentar: In dem Buch werden zwei Wendepunkte definiert: Der erste spielt sich ab, wenn klar ist, dass keine Heilung möglich ist, also nur noch palliativ behandelt werden kann. Hier hat schon ein Umdenken stattgefunden, jedenfalls habe ich erlebt, dass ich sehr großzügig mit Schmerzmitteln versorgt werde. Es gibt aber Fälle, wo auch das nicht mehr reicht und hier sei der Patient am zweiten Wendepunkt angekommen. Die Beschwerden werden so, dass eine Beschleunigung des Sterbeprozesses gewünscht wird. Damit umzugehen ist bei uns leider sehr schwierig geworden, wie ich neben eigenen Erfahrungen auch in Facebook Diskussionen gesehen habe.
Gut sterben: Würdevoll, friedlich, selbstbestimmt Taschenbuch – 10. Januar 2009 von Joseph Glenmullen (Autor), Wolfgang Prosinger (Nachwort), Andreas Simon dos Santos (Übersetzer)

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