"Ich fürchte den Tod, aber ich kann mir vorstellen, dass man ein Einverständnis erreichen kann. Man muss sich nur mal vorzustellen versuchen, man würde ewig leben. Unendlich heißt nicht: sehr lange. Sondern: es hört niemals auf. Alles wiederholt sich immer und immer. Man kann hoffen, dass man irgendwann zu vergessen beginnt. Aber genau das ist der Tod: ein Sich-selbst-Vergessen. Was immer im Tod mit uns passiert, ich bin relativ sicher, dass wir als Individuum aufhören zu existieren. Die buddhistischen Mönche üben dieses Selbstvergessen ja zu Lebzeiten bereits ein. Und sie behaupten, das Erreichen dieses Zustandes sei Glück."
Diese Aussage steht in Zusammenhang mit einem Bekannten, der neulich seinen 100sten Geburtstag feierte. Alle sagen toll, ohne größere Krankheit so alt zu werden. Seine Tochter gestand uns, dass es für ihren Vater, der früher sehr aktiv war, zunehmend schwerer wird, den unvermeidlichen Niedergang der körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu ertragen. So alt werde ich sicher nicht. Unvorstellbare 28 Jahre müsste ich da noch durchhalten! Durch meine Krankheit habe ich das Gefühl, das Altern im Zeitraffermodus zu erleben. Noch freue ich mich, wenn der Zeitraffer nicht gar zu schnell läuft, und dann habe ich mir ja immer noch das Recht aus bedungen, eventuell selbst das Ende zu bestimmen, wenn es für mich und meine Angehörigen nur noch Quälerei ist.
Ein symbolträchtiges Bild, das ich zufällig entdeckte, möchte ich noch anfügen:
Die handgefertigte Standuhr, die mit einmal Aufziehen etwas mehr als ein Jahr läuft, muss wieder aufgezogen werden - ich führe Buch darüber. Das Bild zeigt
natürlich die Zeit, zu der ich ein neues Verhältnis bekommen habe,
links sieht man meinen Kopf, der mir zur Zeit die meisten Probleme bereitet
und rechts spiegelt sich ein Kreuz, das meine Frau sehr schätzt und unter dem meine Schwiegermutter gestorben ist.
Eugen Ruge hat auch eine interessante Vorstellung von Gott. Nachzulesen ist das gesamte Interview unter:
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