Weiden. (dpa/we) Die tödlichen Schüsse auf seine unheilbar kranke Ex-Frau muss ein 64 Jahre alter Mann mit acht Jahren Haft büßen. Das Landgericht Weiden sprach den Mann am Donnerstag unter anderem wegen Totschlags schuldig. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann im vergangenen Oktober die unheilbar an Krebs erkrankte 61-Jährige mit drei Kopfschüssen umgebracht.
Das Paar hatte trotz der Scheidung in Weiden zusammengelebt. Die Frau hatte wegen ihrer schweren Krankheit nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen oder Monaten.
Aus dem Bericht im Oberpfalznetz:
Wochenlang sei über Suizid gesprochen worden. "Unser Plan war, zum Gardasee zu fahren. Wir wollten gemeinsam aus dem Leben gehen." Die Waffen lagen schon im Auto. "Dann haben wir gemerkt, die weite Fahrt ist nicht mehr möglich." Selbst ein Freitod am Felixberg nicht mehr: "Es kam wieder ein Krankheitsschub und wir haben gemerkt: Wir kommen aus der Wohnung nicht mehr raus."
"Sind Sie nie auf eine alternative Möglichkeit gekommen, aus dem Leben zu scheiden?", fragt Richter Markus Fillinger. Doch, sagt Kurt N. Beim Onkologen habe man sich nach humaner Sterbehilfe in der Schweiz erkundigt. Der Arzt habe auf Adressen im Internet verwiesen. "Aber eine Fahrt dorthin war unmöglich geworden." Ein Flug? Noch weniger möglich. "Sie hatten doch genügend Gift daheim", spielt Fillinger auf die Schmerzmittel an. Auch darüber habe er sich mit einem Apotheker unterhalten, sagt N. Der riet ab: "Da wissen Sie nie, wie es ausgeht."
Fazit: Das Ende ist nicht so leicht zu realisieren - zumal bei uns in Deutschland
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