Montag, 29. Dezember 2014

Leben muss man vorher

Egal, ob es mein letztes war, es war ein schönes Weihnachtsfest! Meist: "the same procedure as last year". Aber das macht dieses Fest ja auch liebenswert. Neuen Schwung bringen die Enkel und wir haben es geschafft, nicht über die Krankheit zu reden.
Nachdem heute wieder Ruhe eingekehrt war, konnte ich die Wochenend-SZ lesen. In einem Artikel bei "Wissen, Körperlos" fand ich folgenden Schlusssatz:
"... Denn kaum noch jemand glaubt, dass es für erlittene Qualen in einem gegenwärtigen Leben später mal eine große Belohnung gibt. Alle Menschen ahnen, dass ihnen nach dem Tod tatsächlich das Nichts entgegentritt. Leben muss man vorher".
Und ich weiß immer noch nicht, wo mein PSA momentan steht. Das hat Zeit bis zum nächsten Jahr!

Montag, 22. Dezember 2014

Der Krebs hat wieder ein prominentes Opfer

70 Jahre wurde Joe Cocker alt. Nun verlor der Sänger mit der markanten Reibeisen-Stimme den Kampf gegen den Krebs.
Es war Lungenkrebs. Der soll schneller sein als PCa. Trotzdem nicht übermütig werden, sage ich mir.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Urlaub von der Krankheit?

Über Weihnachten und Neujahr nehme ich mir "tumorfrei", habe ich beschlossen, und ich denke mein Körper macht mit. Der Urologe will mich auch erst Mitte Januar 15 wieder sehen.
Mein guter Freund und Ratgeber im Forum hat zwar schon warnend den Finger gehoben! Was glaubst Du, wo Dein PSA jetzt schon steht? Aber diesmal schlage ich (ausnahmsweise) seinen Rat in den Wind und ich hoffe, er wird mir verzeihen.
Ich freue mich einfach auf Weihnachten mit der Familie!

Freitag, 19. Dezember 2014

Über den Wolken

unter den Wolken treibt die Weihnachtshektik auf ihren Höhepunkt zu. Letztes Jahr war ich auch tief unten, ich hatte Angst vor Weihnachten und es ging mir schlecht. Keiner wusste warum, dabei tobte der PCa schon kräftig!
In diesem Jahr erlebe ich das Fest aus einer anderen Sicht, ich werde meinen Teil zum Gelingen beitragen und freue mich auf gemütliche Stunden im Familienkreis - unter den Wolken!
Nachtrag: Hat jemand den Berg erkannt? Es ist der Cotopaxi (5879m), wie wir ihn 2005 auf dem Flug von Quito nach Galapagos sahen. Das waren noch Zeiten, als wir solche Reisen unternahmen. Heute sagen wir, gut, dass wir sie gemacht haben.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

CRPCa

Nun steht es endgültig fest, dass ich beim kastrationsresistentem Prostatakarzinom (CRPCa) angekommen bin. Nochmals Dank an Herrn Huggins für die gute Zeit! In das Bild des Fluges TANK45 übersetzt heißt das in etwa:
Die Triebwerke haben einen Schaden, der schleichend größer wird. Wir haben ein paar Hightech Hilfsmittel an Bord, die wir einsetzen können, um den Verfall hinauszuzögern. Aber wir werden dort landen, wo MH370 endete, die Frage ist nur wann. - Die Bevorratung mit Rotwein ist noch gut.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Probleme mit Flug TANK45

Ich fühle mich nicht mehr wohl an Bord und werde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt.

Da hilft auch das Glas Rotwein nichts (und außerdem heißt es ja immer: Alkohol ist auch keine Lösung). Meine Freunde können nicht helfen, solange wir keine belastbaren Daten haben.
Für Donnerstag ist eine Landung mit Untersuchung geplant und dann werden wir sehen, ob es eine Chance gibt, wieder die ruhige Reiseflughöhe zu erreichen.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Vor 60 Jahren starb meine Großmutter - an Krebs

Ich muss an meine Großmutter denken, die ein halbes Jahr sehr gelitten hat. Das Wort Sterbehilfe kannte man vor 60 Jahren vermutlich noch gar nicht.
Am Sterbebett schenkte sie mir ihren goldenen Ehering. Ich sollte mir damit meinen Kelch vergolden, da geplant war, dass ich katholischer Priester werde. Daraus wurde nichts. Den Ring habe ich noch und ich werde ihn an meine Kinder weitergeben.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Der Letzte PSA Wert war kein Messfehler, signalisiert mein Rücken

Es wird Zeit sich über Krebs im Endstadium Gedanken zu machen.
Man findet da nicht mehr so viel im Internet.
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/was-massenmedien-verschweigen
Massenmedien berichten gerne und viel über schulmedizinische Krebstherapien. Sie konzentrieren sich dabei auf (zweifelhafte) Erfolgsmeldungen und neue angeblich vielversprechende Medikamente oder Therapien. Über die Vorgänge auf den Palliativstationen jedoch wird lieber geschwiegen.
Menschen mit Krebs im Endstadium leiden da oft unter den schmerzenden Nebenwirkungen einer erfolglosen schulmedizinischen Krebstherapie.

Bemerkenswert die Anmerkung am Schluß des Artikels:
Das ist hier kein Aufruf, sich bei einer Krebsdiagnose nicht behandeln zu lassen. Es geht viel mehr hauptsächlich darum, dass man sich Informationen aus verschiedenen Quellen holt und sich nicht nur auf die Aussagen der Schulmedizin verlässt. Es geht um das eigene Leben – Überleben. Und genau deswegen sollte man auch dementsprechend eigenverantwortlich damit umgehen, also die Verantwortung nicht zur Gänze an andere abschieben. Letztendlich ist es immer Ihre eigene Entscheidung, welche Methode der Behandlung Sie für sich auswählen. Denn niemand außer Ihnen selbst, wird die Konsequenzen dafür tragen müssen.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Ob es das letzte Mal ist, weiß man erst später

unter diesem Gedanken will ich mich auf Weihnachten vorbereiten. Es soll ein schönes Fest werden und ich hoffe, dass die Kinder und Enkel ihren Vater oder Großvater so erleben können, wie sie es gewohnt sind. Momentan sieht es gut aus, der Schock über das schnelle Ende der Hormontherapie ist überwunden und einen kleinen Vorrat an Schmerztabletten habe ich ja auch noch.

Montag, 1. Dezember 2014

Krebs ist der Schatten der auf uns allen liegt


Das Private ist öffentlich. Eines der letzten Tabus ist gefallen: Die mediale Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit, wie sie nun auch der an Krebs leidende Henning Mankell betreibt.
Der Bestseller-Autor kämpft gegen seine Krankheit, seinen „ständigen Begleiter“. Das Überleben ist Thema eines neuen Buchs.

Für Bestseller-Autor Henning Mankell ist die Krebserkrankung seit seiner Diagnose vor knapp einem Jahr ein „ständiger Begleiter“. Im Dezember 2013 hatten Ärzte bei ihm Tumore in Hals, Nacken und Lunge entdeckt. Der Schriftsteller, der Krimi-Fans vor allem wegen seiner erfolgreichen Reihe um Kommissar Kurt Wallander ein Begriff ist, sitzt er an einem neuen Buch, das im Frühjahr in Deutschland erscheinen soll. Auch hier geht es indirekt um seine Erkrankung, erzählte er im Interview.

Herr Mankell, als Sie vor knapp zwölf Monaten die Diagnose erhielten, dass Sie Krebs haben, sprachen Sie von einem „Abstieg in die Hölle“. Wie gehen Sie inzwischen mit der Krankheit um?

Auch wenn ich versuche, nicht ständig daran zu denken, ist der Krebs ein ständiger Begleiter. Ich werde nie krebsfrei sein, er wird immer da sein. Aber dank der Fortschritte der Medizin kann ich im besten Fall noch viele, viele Jahre damit leben – und plötzlich auch an etwas anderem sterben. Denken wir nur mal 50 Jahre zurück: Damals lag die Überlebenschance bei gerade mal 20 Prozent. Heute ist sie bei über 70 Prozent. Es fühlt sich auch gerade nicht nach Sterben an.

Bekommen Sie immer noch eine Chemotherapie?

Ja, die bekomme ich. Und ich leide zum Glück nicht unter heftigen Nebenwirkungen. Die Chemo schlägt gut an: Einige der Tumore sind ganz verschwunden. Ich habe keine Schmerzen. Man sieht mir die Krankheit nicht an, ich sehe aus wie immer. Gut, manchmal bin ich sehr müde.

Bemerkung: Ich habe nicht gefunden, ob Mankell auch zu unserem PCa "Club" gehört. Aber die Symptome kommen mir sehr bekannt vor!
Noch einen guten Satz habe ich gefunden: Sollten wir irgendwann den Krebs beherrschen, werden wir feststellen müssen, dass wir den Tod nicht beherrschen können - und dass unsere Angst vor Krebs auch eine Angst vor dem Tod ist.
Lesenswert unter anderem:
http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article134680131/Krebs-ist-der-Schatten-der-auf-uns-allen-liegt.html