Dienstag, 30. September 2014

Kommt wieder ein "skelettales Ereignis"?

Aus der Leitlinie (siehe 19.9.14) Seite 207

"6.5 Therapie von Knochenmetastasen
Die lokale perkutane Bestrahlung von schmerzhaften singulären Knochenmetastasen ist eine palliative Maßnahme. Die vorliegenden randomisierten kontrollierten Studien zeigen eine partielle oder komplette Schmerzlinderung nach ca. drei bis acht Tagen bei mehr als 80 % der Patienten. Bei mindestens 50 % der Patienten hält diese Schmerzlinderung sechs Monate oder länger an."

Ende März begann meine Bestrahlung, pünktlich nach 6 Monaten melden sich so langsam die BWK wieder!

Nachtrag am 12.11.14: Da dieser Post überraschend oft aufgerufen wurde, will ich heute nachtragen, dass sich mein Zustand nicht akut verändert hat. Ich komme immer noch ohne Schmerzmittel zurecht!

Montag, 29. September 2014

Der Feind im eigenen Körper

Unter dieser Überschrift berichtete die SZ am 26.9. über das Milliardengeschäft des Kampfes gegen den Krebs.
Ähnlich äußerte sich auch der Arzt, der mich bei meinem letzten Nachsorgetermin in der Strahlentherapie betreute. Ich finde es ganz interessant dort immer wieder auf andere Ärzte zu treffen, denn jeder sieht die Dinge doch etwas anders als der Kollege.
Ich versuchte seine Meinung zu hören, wie es um mich steht. Er sagte, dass er viele Kandidaten kenne wie mich, die seit Jahren zur Nachsorge kommen. Und wer weiß, welch neue Mittel es in fünf (!) Jahren gibt.
Von diesem Arzt stammt auch der Ausspruch: "Die Nerven sind wie Frauen", als ich von Taubheitsgefühlen in den Beinen seit der Rücken-OP berichtete.

Mittwoch, 24. September 2014

"Bosbach-Modus"

Meiner Umwelt gegenüber habe ich einen neuen Begriff geprägt: Ich glaube, im "Bosbach-Modus" zu sein! Ich habe einige Arbeiten erledigt und mutig einen Aufenthalt in einem Wellness Hotel gebucht, das ich in diesem Jahr im Juni wegen starker Schmerzen frühzeitig verlassen musste.
Die Blumen sind jetzt sicher verblüht, aber es soll auch im Herbst dort sehr schön sein.
Heute war noch ein Termin beim Urologen: "Knochenspritze" und nun habe ich 4 - in Worten "vier" - Wochen Pause!

Dienstag, 23. September 2014

Was ist Gesundheit wert?

Als Kassenpatient bekommt man ja nicht mit, was Medikamente und Behandlungen kosten. Man muss da schon mal im Internet nachsehen, was z.B. eine kleine Spritze XGEVA (alle 4 Wochen fällig) kostet und findet ca. 500€. Dabei gibt es noch viel teurere Dinge bei Krebsbehandlungen.

In der FAZ wurde diskutiert:
Was kostet ein Mensch? Jedes Leben hat seinen Preis
Den Wert eines Menschen ausrechnen? Darf man das? Nach Zugunglücken oder Flugzeugabstürzen erhalten die Angehörigen Entschädigungen. An der Börse fällt der Kurs der Apple-Aktie, als Gerüchte die Runde machen, Apple-Chef Steve Jobs sei schwer erkrankt.

Im staatlichen Gesundheitswesen der Engländer entscheidet ein Institut, dass es höchstens 30.000 Pfund kosten darf, das Leben um statistisch ein Jahr zu verlängern.

Täglich wird der Wert des Menschen beziffert. Trotzdem erscheint die Frage, wie viel das Leben wert ist, den meisten Menschen als unethisch. In Umfragen geben sie an, das Leben sei ihnen unendlich viel wert oder es sei nicht in Geld auszudrücken. Doch sie verhalten sich nicht so. Sonst müssten sie alle auf dem Land wohnen, an jeder roten Ampel stehen bleiben und die Finger von Zigaretten lassen. Das tun sie nicht. Und das ist unproblematisch, weil sie allein entscheiden.

Schwierig wird es, wenn andere dem eigenen Leben einen Wert zuordnen. So etwa nach dem 11. September 2001, als die Familie eines umgekommenen Bankers höhere Entschädigungen erhielt als die eines Feuerwehrmanns. Oder im Gesundheitswesen, wenn ein Patient Leistungen nicht mehr erstattet bekommt, weil sie zu teuer sind. Oder nach einem Verkehrsunfall, wenn der stark verletzte Überlebende mehr Geld erhält als die Angehörigen der Toten.

Über den Wert des Lebens zu bestimmen geht fast immer schief.

Nachtrag: SZ am 7.10.14
Die Skala des Leidens, eine britische Behörde verbietet den Einsatz teurer Arzeneien.
Hier wird bestätigt, dass maximal 37.500€ pro Jahr zulässig sind (würde für Zytiga kaum reichen), aber nur bei 100% Lebensqualität, sonst gibt es einen Abschlag!

Montag, 22. September 2014

Prostatakrebs ein Haustierkrebs?

Von Julius Hackethal soll der Ausspruch stammen: Prostatakrebs ist ein Haustierkrebs, wenn man ihn reizt, wird er zum Raubtierkrebs.
Mein Haustier war heute sehr friedlich, als ich es den Strahlentherapeuten zur Nachsorge präsentierte! Es wurde ein CT gemacht und mit den alten verglichen: keine bösen Veränderungen. Auch ich konnte nur Gutes berichten: Seit Wochen (Abklingen der Gürtelrose) keine Schmerzmittel nötig. So freute ich mich, nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus, meiner Frau erfreuliche Nachrichten präsentieren zu können.

Wie anders es aussehen kann, habe ich gerade hier gelesen:
http://www.prostatakrebse.de/themen/0091.htm

Samstag, 20. September 2014

4. Krebsinformationstag bei den Barmherzigen Brüdern

Mit meiner Frau besuchte ich diese Veranstaltung und hörte die erste Podiumsdiskussion zu Prostata- und Blasenkrebs. Wir erfuhren nichts wirklich Neues, aber die Atmosphäre war eindrucksvoll. Im großen Hörsaal, der an Studentenzeiten erinnerte, saßen ergraute Herren, zum Teil mit Frau. Jeder hatte wohl sein Urteil, denn wer geht sonst zu einer solchen Veranstaltung.
Gefreut hat mich, dass ich bei der Gelegenheit meiner Frau einen der für mich verantwortlichen Ärzte vorstellen konnte.
Wir sind mit der Krankheit in der Normalität angekommen und heute Nachmittag habe ich unseren Garten auf den Herbst vorbereitet.

Freitag, 19. September 2014

Leitlinie wird aktualisiert

Es ist schon bewundernswert, was an uns ProststaCa Patienten geforscht wird:

http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sbdownloader/LL_Prostata_OL_Langversion_Konsultation2014.pdf

Ich werde weiter darin lesen, zunächst finde ich aber folgende Tabelle interessant:
ASA-Klasse Definition
1   Normaler, gesunder Patient
2   Patient mit einer leichten systemischen Erkrankung
3   Patient mit einer schweren systemischen Erkrankung
4   Patient mit einer schweren, permanent lebensbedrohlichen systemischen
     Erkrankung
5   Moribunder Patient, der voraussichtlich mit und ohne Operation nicht überleben
     wird
6   Hirntoter Organspender

Was ist bitteschön Klasse 1 ein "gesunder Patient"??? Da es mit zur Zeit gut geht (falle wohl in Klasse 2), fällt mir der alte Ärztewitz dazu ein: Wer sich für gesund hält, ist nur noch nicht richtig untersucht worden.

Mittwoch, 17. September 2014

Bosbach, wieder einmal im Internet gesucht

An ihm kann ich mir ein Beispiel nehmen!

Im Februar 2014: Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach kämpft gegen den Krebs, kürzertreten will er nicht und bis zum Ende der Legislatur im Bundestag bleiben. Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach will trotz Krankheit weiter tun, was er am liebsten tut
Er lehnt es ab, sich zu sehr mit Medikamenten vollstopfen zu lassen. "Am Anfang hieß es, die Operation kann helfen. Hat sich zerschlagen", berichtet der 61-jährige Vorsitzende des Innenausschusses dem Magazin "Stern". "Dann Bestrahlung. Zerschlagen. Jetzt soll ich noch mehr Tabletten nehmen. Das mache ich nicht." Er mache sich keine Hoffnungen mehr, die unrealisitisch seien. Bosbach: "Bei mir geht es nicht mehr um Heilung, nur noch um etwas Lebensverlängerung."
Er ist aber zuversichtlich, dass er die laufende Wahlperiode im Bundestag noch zu Ende bringen werde, und stützt sich dabei nach eigenen Worten auf das Urteil seines Arztes, der ihm gesagt habe, dies könne er problemlos schaffen. Im Kampf gegen den Krebs habe er auch alternative Heilmethoden angenommen und Akupunktur gemacht, dies habe ihm aber nicht viel gebracht.
Bosbach will aber nicht "das Leben langsamer angehen lassen", wie er im Gespräch mit dem "Stern" weiter erzählt. Sein Arzt habe ihm geraten, das zu tun, was er am liebsten mache. Das sei ein wunderschöner Satz gewesen, so Bosbach.
Seine Tochter Caroline Bosbach erklärte im "Stern", wenn ihr Vater arbeiten könne, sei er glücklich. "Als er uns vom Krebs erzählte, waren wir am Boden zerstört. Aber er hat nie geklagt, sondern gesagt: Alles wird gut, seid nicht traurig, noch steh ich munter vor euch. Er war derjenige, der Trost spendete, obwohl es ihn betraf."

Am 10.06.2013  ein Bericht über seinen 61. GEBURTSTAG
Es ist schwer, sich nicht von Wolfgang Bosbachs guter Laune anstecken zu lassen. Der Politiker, der am Dienstag seinen 61. Geburtstag feiert, ist unheilbar an Krebs erkrankt. Mit uns trifft er sich in seiner alten Kirchengemeinde in Bergisch Gladbach. Der Politiker spricht über Gott, seine Krankheit – und warum man auf seiner Beerdigung besser lachen sollte.
Humor hilft. Das hat Wolfgang Bosbach gelernt. Der Mann, der seit Jahren einen Herzschrittmacher trägt, erst im März operiert werden musste, weil er defekt war. 2010 verriet er, dass er Krebs hat. Er hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er unheilbar ist. Operation und Bestrahlung haben nicht verhindert, dass der Prostatakrebs bereits in die Knochen gestreut hat.
Er sagt: „Über die Dinge, die man nicht ändern kann, sollte man sich nicht aufregen. Man muss das Beste daraus machen.“ Bosbach lächelt, wenn er auf die Kirche schaut, wo er als Kind Messdiener war und später die Pfarrsitzungen leitete.
„Ich habe ja eigentlich schon mit der chronischen Herzerkrankung mein Päckchen zu tragen. Und als dann noch die Diagnose Krebs dazukam, habe ich tatsächlich mit dem lieben Gott gehadert. Gleichzeitig finde ich aber auch Kraft und Trost im Glauben.“
Schnell wird klar: Bosbach hegt keinen Groll, dass es das Schicksal in Sachen Erkrankungen nicht gut mit ihm gemeint hat. Er lässt sich einfach nicht unterkriegen: Er ist häufig Gast in Talk-Shows, besucht Feste und Galas. Oft nimmt er seine Frau und seine Töchter mit. Niemand würde ahnen, dass dieser strahlende und heiter Mann so krank ist.
In diesem Jahr tritt Wolfgang Bosbach für die Bundestagswahl als Direktkandidat des Rheinisch-Bergischen Kreises an. Da kennt er auch keinen Spaß, da tritt auf einmal der ernsthafte Politiker in den Vordergrund. „Ich bin alles andere als ein Hallodri, nehme meine Medikamente und lasse keinen Arzttermin sausen“, sagt er. Und: „Nach menschlichem Ermessen und nach ärztlicher Erfahrung ist nicht damit zu rechnen, dass ich in den nächsten drei oder vier Jahren an so großen Beschwerden leide, dass ich mein Mandat nicht mehr mit der ganzen Kraft ausfüllen könnte.“
Zudem hat er eine Hormon-Entzugs-Therapie hinter sich, die den Krankheitsverlauf verlangsamen soll.
Der nun 61-Jährige ist mit sich und der Welt im Reinen. Das spürt man an seinem breiten Grinsen, wenn er sagt: „Ich habe dem lieben Gott und meinen Eltern viel zu verdanken. Es war bis jetzt ein wunderschönes Leben, ich habe eine tolle Familie und konnte mir den Wunschberuf erfüllen. Was will man mehr?“
Da ist er wieder, dieser unerschütterliche Optimist Wolfgang Bosbach. Ihm kann selbst der Krebs nichts anhaben, weil Bosbach weiß: Humor hilft. Selbst wenn die Krankheit ihn irgendwann doch besiegen sollte.

Montag, 15. September 2014

Kein Blog ist eine gute Nachricht

Heute wieder beim Urologen: Er vermittelte mir das Gefühl, dass ich ein ganz normaler Fall bin. Am Samstag ist eine Veranstaltung, die ich mit meiner Frau besuchen will:

Liebe Patientinnen und Patienten,
liebe Angehörige und Interessierte,
uns allen ist in den letzten Jahren mehr und mehr bewusst geworden, wie unterschiedlich Krebserkrankungen verlaufen und wie unterschiedlich sie auch zu behandeln sind. In den frühen Stadien sind fast alle Krebserkrankungen heilbar, jedoch auch bei fortgeschrittenen Stadien ist bei manchen Krebstypen eine Heilung oder eine langfristige Stabilisierung zu erreichen.
Damit wir aber ein solches optimales Ergebnis erreichen können, ist ein gut informierter Patient eine ganz wesentliche Hilfe.
Diese wichtigen Informationen möchten wir Ihnen auf dem vierten Patienteninformationstag Krebs in einer gut verständlichen Form vermitteln.

Samstag, 13. September 2014

Die Nacht voll Schatten

Als ich heute meinen Frühsport machte, fand ich bei ZDFkultur die Hitparade von 1983
In diesem Jahr waren wir zum ersten Mal in Fedderwardersiel - ich, eine junger Mann mit 38 und unsere jüngste Tochter 1 Jahr alt. Dieses Lied, gesungen von Juliane Werding, war damals unser Ohrwurm.
Heute kommen mir andere Gedanken, wenn ich diesen Text höre:
........
hell war der Mond und die Nacht voll Schatten.
In jedem Traum seh' ich dich vor mir

hell war der Mond und die Nacht voll Schatten.
Und wenn mich die Erinnerung quält

such ich dich in der Dunkelheit.
Du lebst jetzt in einer besseren Welt
auf dem ander'n Ufer der Nacht.

Ich spür - in mir - daß ich deine Nähe nie verlier.
Ich spür - in mir - eines Tages bin ich bei dir.
......

Donnerstag, 11. September 2014

Bilanz Fedderwardersiel

Am 28.8. hatte ich geschrieben, dass ich hier die "Vier Wege zu mehr Lebensfreude während einer Hormonbehandlung gegen Prostatakrebs" versuchen will.
Teilweise ist es gelungen und es war eine schöne Zeit - fast so wie früher. Nur gelegentlich kam das "große graue Tier".
Morgen geht es mit Blick auf Bremerhaven wieder in die Heimat, wo mein Hausarzt und die "Barmherzigen Brüder" auf mich warten.

Sonntag, 7. September 2014

...aber mach die Lampe so, dass ich auch eine Birne auswechseln kann!

Diesen Wunsch äußerte meine Frau, als es um eine Lampe in unserer neuen, kleinen Wohnung ging. Zu dieser Wohnung hatte ich immer ein zwiespältiges Verhältnis. Ich wollte da nie einziehen, aber meine Frau sieht eine Chance, hier ein neues Leben anzufangen, wenn ich einmal nicht mehr da bin. Ich möchte nach Möglichkeit noch mithelfen, alles nach Ihren Wünschen zu gestalten. Sich aktiv mit der Zukunft auseinander zu setzen ist auch eine Möglichkeit, das "große graue Tier", wie es hier

http://kaluepso.com/tag/krankheit/

beschrieben ist, in die Schranken zu verweisen.

Nachtrag am 19.9.2014: Die Lampe ist fertig und macht wirklich auch gutes Licht!

Freitag, 5. September 2014

Glücklich sterben?

Eben habe ich das Buch bestellt!
Lange war es ein Tabu in Deutschland, und nun hat es ausgerechnet ein katholischer Theologe gebrochen. Hans Küng hat im Gespräch mit Anne Will erklärt, dass er es für erlaubt hält, sein Leben zu beenden, wenn es unerträglich geworden ist. Seitdem ist eine Diskussion im Gange, die keinen unberührt lässt. Ein Buch voller Argumente für eine realistische und trostreiche Sicht des Sterbens. »Gerade weil ich an ein ewiges Leben glaube, darf ich, wenn es an der Zeit ist, in eigener Verantwortung über Zeitpunkt und Art meines Sterbens entscheiden.« Mit diesen Worten stellt Hans Küng die traditionelle Auffassung in Frage, nach der gilt: aushalten, bis zum Schluss, denn allein Gott bestimmt das Lebensende. Seitdem Hans Küng als junger Priester das qualvolle Sterben seines Bruders mit ansehen musste, seit er Zeuge des Dahindämmerns seines Freundes Walter Jens wurde, ist in ihm die Überzeugung gewachsen, dass niemand zu einer solchen Existenz gezwungen sein muss. So verbindet Hans Küng frühere Texte über das Sterben mit seinen Glaubensüberzeugungen und theologischen Einsichten, die er eindrücklich im Gespräch mit Anne Will offenlegte, zu einer klaren Position: »Glücklich sterben« im Sinne von Hans Küng hat nichts mit »Selbstmord« zu tun, sondern meint ein menschenwürdiges Ende des Lebens.

Donnerstag, 4. September 2014

Fedderwardersiel

Zu den wenigen Aktionen, die wir in diesem Jahr noch einigermaßen geplant durch führen konnten, gehören die Reisen zu unserem Ferienhaus an der Nordsee.
Wenn man abergläubisch wäre, könnte man Angst haben, dass auf dem Haus ein Fluch liegt: Die Vorbesitzer waren zwei Ehepaare und erst nachdem auch beim zweiten Paar der Mann verstorben war, konnte der Verkauf vollzogen werden.
Bei unserem ersten Besuch im März standen wir noch unter dem Schock der Diagnose, bei einem späteren Besuch freuten wir uns, hier auch die Enkel erleben zu können. Und nun genießen wir in einer zweiwöchigen Arztpause den Spätsommer.
Die Wirtin in unserer Stammkneipe weiß über mich Bescheid. Vor einigen Jahren hat sie ihren Mann verloren und musste nun von ihrem Haus in eine kleine Wohnung  ziehen. In ihrer offenen Art nimmt sie liebevoll Anteil an uns und spricht mit meiner Frau drüber, was auf sie zukommen wird.
Eben ist über dem Deich die Sonne aufgegangen…


Mittwoch, 3. September 2014

Gottfried John

Es geht mir gut, hier an der Nordsee, doch heute abend kam die Meldung, die mich wieder an meine Krankheit erinnerte:

"James Bond"-Schurke Gottfried John ist tot. Der Schauspieler starb am Montag im Alter von 72 Jahren - vier Tage nach seinem Geburtstag - in der Nähe von München, wie der WDR mitteilte.
Erst 2008 übersiedelte er mit seiner Ehefrau Barbara an den Ammersee. Dort erlag Gottfried John seinem Krebsleiden. "Ich habe in so vielen verschiedenen Leben gelebt und weiß, dass jedes so aussieht, als wäre es das scheinbar richtige", schrieb er einmal. Es ist davon auszugehen, dass er alle diese verschiedenen Leben richtig gelebt hat.


Die Rolle des unheilbar Kranken wollte er nie akzeptieren. Und machte deshalb wohl ein Geheimnis daraus.​