Mittwoch, 30. November 2016

Das Leben kann schön sein

Das tolle Selfie hat Tochter Kathrin auf dem Weihnachtsmarkt gemacht.
Eigentlich sähe ich doch gar nicht krank aus, sagt man.
Gut, dass mich in der vergangenen Nacht keiner fotografiert hat.
Aber der Körper hat die angenehme Eigenschaft, Schmerzen schnell zu vergessen, und so hoffe ich heute - alle Tabletten sind geschluckt - doch wieder auf einen guten Tag!

Dienstag, 29. November 2016

Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016

Krebs ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Ein neuer Bericht des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass immer mehr Menschen an Krebs erkranken. Doch es gibt auch gute Nachrichten für Krebspatienten.
In Deutschland sterben heute mehr Menschen an Krebs als vor drei Jahrzehnten, zugleich leben sie aber aufgrund neuer Therapien länger. Das geht aus dem ersten Bericht zum Krebsgeschehen hervor, den das Robert-Koch-Institut (RKI) und Bundesgesundheitsministerium am Dienstag in Berlin vorstellten. Menschen, die an Krebs sterben, werden heute im Schnitt 74 Jahre alt - vier Jahre älter als noch 1980.
Auch die Zahl derer, die mit Krebs oder nach überstandener Krebserkrankung leben, steigt. In Deutschland leben derzeit rund vier Millionen Menschen, die in ihrem Leben schon einmal an Krebs erkrankt sind.
Gleichwohl hat sich die Zahl der Krebsneuerkrankungen zwischen 1970 und 2013 auf etwa 482.500 nahezu verdoppelt. Auch sterben heute insgesamt mehr Menschen an Krebs. Gab es 1980 rund 193.000 Todesfälle, waren dies 2014 etwa 224.000. Wesentliche Ursache dafür ist nach Angaben der Experten die Alterung der Gesellschaft. Für fast alle Krebsarten steigt das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Lebensalter.
Persönliches Resümee: Etwa jeder zweite Mensch hat im Laufe seines Lebens mit Krebs zu tun. Es gibt noch viel schlimmere und aggressivere Krebsarten als meinen PCa. Wenn aber zu oft die guten Heilungschancen von Prostata-Krebs erwähnt werden, könnte das die Bereitschaft zur Vorsorge verringern. Ein gute Übersicht zu meinem Zustand - vor allem auch bezüglich der Knochenmetastasen - fand ich hier:
https://www.maennerredenjetzt.de/downloads/Ueber-Prostatakrebs.pdf

Freitag, 25. November 2016

Energetische Revitalisierung

Auch wenn die Sonne nicht scheint, ist der Blick auf das Zugspitzmassiv eindrucksvoll. Gerade mit Krankheit ist es ein guter Ort, um "aufzutanken". Zum zweiten Mal habe ich etwas versucht, was nicht im Bereich der Schulmedizin liegt. Ich wurde angeleitet, in mich hineinzuhören, meinen Körper zu empfinden. Die ursprünglichen Energieströme sollen wieder in Fluss kommen. Mir kam der Gedanke, dass die Medikamente, die meinen Krebs zur Zeit wieder mehr oder weniger erfolgreich bremsen, nur ein Hilfsmittel sind. Leistet die eigentliche Arbeit nicht doch mein Körper? Ich werde versuchen, diese Gedanken weiterzuspinnen und Energie aus dem Einklang mit meinem Körper zu mobilisieren.

Donnerstag, 24. November 2016

Lebens-Reset

Diese Frage oben auf der Tafel beim Weg zum Ruhebereich regt in unserem Hotel immer wieder zum Nachdenken an.

Schön, dass man oft findet: "die gleiche Frau wieder heiraten" oder "Alles wieder genauso machen".

Die Tafel war diesmal schon nahezu voll mit guten Gedanken. Ich dachte heute, dass ich bei der Berufswahl meine Interessen etwas breiter hätte streuen können.
Einem Menschen bei der Bewältigung seiner Krankheit zu helfen hat doch eine andere Dimension als wenn der Ingenieur ein lebloses Gerät oder Programm zum Laufen bringt.

Aber den "Reset" Schalter gibt es bei unserem Leben nicht!

Mittwoch, 23. November 2016

Die Krankheit lässt sich einfach nicht ignorieren


und raubt mir den Schlaf. Mein zehnter Aufenthalt hier im Kranzbach war bis jetzt so schön, fast wie in alten Zeiten! Nun muss ich sehen, was mein Vorrat an Medikamenten noch hergibt.
Eben fand ich endlich die Anzeige zum Tod eines lieben Bekannten (verwandt mit dem Schwiegersohn).
"Wenn Du in der anderen Welt wieder ein Pandurenlager eröffnest, lieber Rolf, kannst Du bald mit Besuch rechnen!"

Dienstag, 22. November 2016

Willkommen zu Hause


hieß es vor einem Jahr an Bord der MS Albatros! Unsere letzte Kreuzfahrt führte uns von Bremerhaven durch den Atlantik bis zu den Kanarischen Inseln. Meine fällige "Knochenspritze" (XGEVA) bekam ich vom Schiffsarzt und es ging mir noch gut, obwohl sich schon gnadenlos das Ende der Hormontherapie abzeichnete.
Die Jacke von Wolfskin liebe ich immer noch. "Mit der müsst Ihr mich mal beerdigen", habe ich meiner Familie gesagt!
Heute sind wir froh, im "Kranzbach" einige Tage zu Hause zu sein. Bei einer Hotel-Beurteilung habe ich einmal geschrieben, der Aufenthalt hier ist vergleichbar mit einer Luxuskreuzfahrt (Seetag: Erholung auf See) und ich freue mich auf den heutigen Tag!

Montag, 21. November 2016

7 Tage... Leben und Sterben

Zufällig beim NDR gefunden und sehenswert für alle, die lernen wollen, mit dem Geschenk "Lebenszeit" noch bewusster umzugehen:
Zwischen Leben und Sterben ist es meist ein schmaler Grat. NDR Autorin Domenica Berger ist im siebten Monat schwanger. Während in ihrem Bauch neues Leben wächst, verbringt sie sieben Tage mit zwei Menschen, deren Lebenssituation von der werdenden Mutter nicht weiter entfernt sein können. Einer davon ist Peter, 75 Jahre alt. Er hat Prostata-Krebs im Endstadium. Die Ärzte geben ihm noch ein halbes Jahr. "Ich möchte, dass der Tod direkt klingelt und sagt, heute bist du dran! Nicht, dass der noch tagelang ums Haus schleicht und mich quält." Peter Nürnberg lacht, wenn er das sagt und legt eine CD mit seinem Lieblings-Schlager ein.
Wie reden wir übers Sterben?
Leben und Sterben. Das gehört zusammen. Trotzdem fällt es vielen unfassbar schwer, darüber zu sprechen. Das weiß auch Hilde Spehrs. Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. "Wenn ich noch mal Kinder hätte, dann würde ich mit ihnen übers Sterben sprechen. Ich finde es wichtig, dass wir mit der Gewissheit leben, dass unser Leben endlich ist."
Aber was erzählt man seinem Kind übers Sterben? Muss es Angst davor haben? Wie schauen Menschen auf ihr Leben zurück, wenn ihr Tod bald naht? Und was lernt Domenica Berger fürs Leben und das ihres Kindes? 7 Tage... Leben und Sterben - ein tragisch-heiterer Film über den Anfang und das Ende eines Lebens. Ein Film, der Mut macht. Fürs Leben und Sterben.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/7_tage/7-Tage-Leben-und-Sterben,sendung466176.html

Samstag, 19. November 2016

Schulbank 2016

Als es mir schlecht ging, wollte ich eigentlich gar nicht mehr hingehen, zum Prostata-Informationstag 2016 im Krankenhaus St.Josef. "Für Dich ist doch nichts Neues mehr dabei", dachte ich. Nun war ich aber doch mit Frau und Sohn dort. Wir bekamen kaum noch Platz, so groß war der Andrang. Mit der Krankheit nicht alleine zu sein tut gut und die Vorträge waren interessant. Auch aus der Art, wie Bekanntes aktuell präsentiert wird, kann man lernen. Wie dynamisch die Entwicklung ist, konnte ich an meiner eigenen Behandlung erleben: Vor mehr als zwei Jahren zeigte ich meinem Urologen einen Artikel wo der frühe Einsatz der Chemo empfohlen wird:
http://letztabent.blogspot.de/2014/08/17-monate-sind-geboten.html
Da es lediglich ein Tagungsbericht war, verfolgten wir das (leider?) nicht weiter. Aber heute ist dies der Standard, der bereits in den Leitlinien festgelegt ist. Ein bisschen habe ich aber doch davon profitiert, da ich doch noch relativ frühzeitig eine Chemo bekam, die mich wieder aufbaute.
Herzlichen Dank an die Ärzte, die ihren Samstag geopfert haben, und an die Leiter unserer Selbsthilfegruppe!

Donnerstag, 17. November 2016

Das ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk,

sagte heute meine Frau, nachdem sie den Bericht meines Onkologen zum letzten Staging gehört hatte. Ob es nun wirklich die Monate durch Zytiga werden, wie ich sie hier in Aussicht gestellt hatte, weiß ich nicht:
http://letztabent.blogspot.de/2016/09/uberlebenszeit-puzzle.html
Mir ist bewusst, dass mein Krebs immer für Überraschungen gut ist. Trotzdem würde ich ihn nicht als "Dämon" bezeichnen, wie in unserer Regensburger Tageszeitung zu lesen war.
Da halte ich mein Bild mit der Katze, die ihrer gefangenen Maus vorübergehend wieder einmal etwas Freiheit gewährt, doch für treffender.

Samstag, 12. November 2016

Der letzte Koffer

Da habe ich doch neulich von einer Reise geträumt für die man keinen Koffer packen muss!
Und nun finde ich ein Buch, in dem beschrieben wird, was in dem letzten Koffer sein sollte. Es wird da endlich einmal beschrieben, was wirklich abläuft, wenn es zu Ende geht. Manches passt schon zu meinen eigenen Erfahrungen, aber vieles kann ich lernen!
Wenn ich das Buch heute mit großem Interesse lese, dann heißt das nicht, dass ich die Reise bald antreten will. Im Gegenteil, mit einer guten Vorbereitung lässt sich die Abfahrt eventuell noch weiter verzögern.
Übrigens hat mir das Buch Amazon empfohlen. Es wird ja manchmal kritisiert, dass man zum gläsernen Kunden wird. Aber diese Empfehlung war echt gut!

Der Reisebegleiter für den letzten Weg: Das Handbuch zur Vorbereitung auf das Sterben, Broschiert – 27. April 2015 von Berend Feddersen (Autor), Dorothea Seitz  (Autor), Barbara Stäcker  (Autor) Irisiana Verlag

Freitag, 11. November 2016

Das Internet - unerschöpflich

Ich kann mir kaum noch vorstellen, wie Schwerkranke früher den Kontakt zur Welt behalten haben. Sicher kommt der Zeitpunkt, da will der Patient einfach nur seine Ruhe haben. Aber vorher will er noch teilnehmen am Leben!
Die Arbeit im Internet fängt damit an, dass man Informationen sammelt und Foren besucht. Jeder weiß, das muss mit größter Vorsicht behandelt werden, weil auch viel Unsinn zu finden ist. Ich habe aber noch keinen Arzt erlebt, der sagte: Vergessen Sie das Internet, nur ich kann Ihnen sagen, wo es lang geht. Über ein Forum habe ich auch gute Freunde gefunden, die mir gerade am Anfang nach der Diagnose eine große Hilfe waren.
Eine neue Dimension ergibt sich, wenn man selbst im Internet aktiv werden kann. Mein Blog kam gut an. Er hat nun weiter Kreise gezogen und in dem neuen, gut gemachten Magazin  http://www.elysium.digital können Sie ein Interview lesen, bei dem mir Fragen gestellt wurden, die mich selbst zum Nachdenken anregten!
                                                                                                              Vielen Dank an Herrn Ziegert

Dienstag, 8. November 2016

Reisefieber

Letzte Nacht fieberte ich einer Reise entgegen, die eigentlich schon meine Eltern bei der Geburt für mich gebucht haben. Der Termin scheint aber nun näher zu kommen!
Es soll Wellness pur sein, es gibt keine Schmerzen mehr und für alles ist gesorgt. Ich muss keinen Koffer packen oder sonst irgendwas mitnehmen. Leider kommt meine Frau, ohne die ich bislang keine große Reise gemacht habe, nicht mit. Sie kommt aber möglichst bald nach, hat sie versprochen!
Könnte es ein Traum sein, weil ich vor dem Schlafengehen zu lange Lichtmond in 3D gesehen habe?
                                                                                                                  Träume weiter, Klaus...
http://lichtmond.de/lm4/de.php

Donnerstag, 3. November 2016

Im Partykeller beim letzten Enkelbesuch

Bald ist es 10 Jahre her, dass ich mir bei einem Radunfall (Abstieg über den Lenker) beide Hände gebrochen habe. Die wohlmeinende Familie schenkte mir ein Skelett, vielleicht damit ich besser auf meine Knochen aufpasse.
Jedenfalls war dieses Skelett immer Stammgast bei den Kellerparties. Jetzt hat es durch meine Krankheit neue Aktualität gewonnen.
Hier sieht es fast schon so aus, als wolle ER mich an der Hand nehmen. So wie sich meine Knochenschmerzen zur Zeit anfühlen, wäre ich manchmal fast bereit mitzukommen.
Aber mein Onkologe hat mir heute noch einmal kräftig Morphin verschrieben. An dem Spruch "Krebskranke müssen heute keine Schmerzen mehr leiden" habe ich erhebliche Zweifel und ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertrage.