Mittwoch, 30. Dezember 2015

Traum oder Wirklichkeit?

Vergangene Nacht war es schon um 2 Uhr zu Ende mit dem tiefen Schlaf. Neuartige Schmerzen im Bein beunruhigten mich und ich spielte im Geiste den Besuch in der Notaufnahme meines KH durch. Der Uro hatte ja gesagt, wenn was ist, dorthin gehen. Es war mir klar, dass bei Steigerung der Schmerzmittel zunächst sicher eine stationäre Aufnahme droht.
Am Morgen war ich überglücklich, im eigenen Bett aufwachen zu können, und das auch noch relativ schmerzarm!
Auf dem Flur standen aber mein Rollator und der kleine Koffer, gepackt mit dem, was man stationär dabei haben sollte. Als ich zu Bett ging, waren diese Dinge noch nicht da.

Dienstag, 29. Dezember 2015

G E N U G

Genug Glühwein getrunken? Genug schlaflose Nächte und Schmerzen erlebt? Genug Weihnachtsplätzchen und Schmerztabletten eingeworfen? Genug gejammert und Angst vor der Zukunft gehabt?
Wenn wir demnächst das Jahr 2015 beenden, erhebt sich die Frage: war es genug? Oder müssen wir wirklich wieder ein neues Jahr anfangen, das sicher nicht besser wird, als das zurückliegende???

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Es reicht, es ist genug!

Mirjam PresslerAus dem chrismon Interview mit Schriftstellerin Mirjam Pressler:
Seit der Diagnose Brustkrebs hat sich bei der Autorin vieles geändert. Seitdem sieht sie klarer, was ihr wichtig ist und was nicht. "Das tägliche Glück besteht doch allein schon darin, dass ich aufwache und dass mir nichts wehtut."
Muss man den Tod fürchten?
"Als meine älteste Tochter klein war, hat sie mal gesagt: Jetzt bin ich ein Kind. Wenn ich genug Kind gewesen bin, werde ich ­Mama. Wenn ich genug Mama gewesen bin, werde ich Oma. Und wenn ich genug Oma gewesen bin, sterbe ich. Das wichtige Wort ist „genug“. Ich hoffe, ich werde einmal sagen können: Es reicht, es ist genug."

Ich freue mich auf Weihnachten!

Liebe Leser meines Blogs,
meinen letzten Eintrag möchte ich nicht unkommentiert über die Weihnachtstage stehen lassen. Ich habe so viele liebe Mails, Briefe und Anrufe bekommen, dass es mir vorkommt, als hätten viele Menschen mich mit einem Sprungtuch aufgefangen. Dass auch ein "Professor and Chairman, Dept. of Urology" einen Zipfel des Tuches hält, ist mir eine besondere Ehre und gibt mir Zuversicht, wenn ich in das neue Jahr hinüber geworfen werde. Vielen Dank auch an meine Frau, die eine große Last trägt und mich einfach machen lässt, wenn ich mich in die Vorbereitungen auf das Fest stürze.
Mittlerweile habe ich einen Modus gefunden, die mir zur Verfügung stehenden Mittel so einzusetzen, dass es bislang keine weitere Schmerz-Attacke gab.
Morgen machen sich Kinder und Enkel auf den Weg und dann gibt es die Familien-Vollversammlung. Wenn es mir zu bunt wird, ziehe ich mich in meine Kammer zurück, aber so, dass keiner Angst haben muss.
                                Ich wünsche auch Ihnen eine frohes Fest und alles Gute für 2016!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Tumorschmerzen können das Leben zur Hölle machen

Einen Artikel mit diesem Titel habe ich vor einiger Zeit mit etwas ungläubigem Staunen gelesen - war ich doch in diesem Jahr sehr verwöhnt durch meinen guten Zustand.
Letzte Woche durfte ich einen kleinen Blick in diese Hölle werfen. Wenn einem erwachsenen Mann vor Schmerz und Verzweiflung die Tränen kommen, dann ist es nicht so leicht, ihn wieder aus der "Mülltonne" heraus zu bekommen, zumal die angebotenen Schmerzmittel bei weitem nicht das bewirken, was sie versprechen.
Da kommt dann schon mal der Gedanken, an den roten Knopf, den ich mir gebastelt habe und der den Schmerz endgültig abschalten könnte. Aber keine Angst, dieser Gedanke war wirklich nur rein theoretisch. Ich möchte schon noch etwas bleiben auf "dera lumperten Welt!"
Nachtrag um 14Uhr: Danke für so viel Interesse an meinem Eintrag heute (über 50 Zugriffe)! Es tut der Seele gut, wenn so viele an mich denken. Ich versuche den Auslöser für die Schmerzattacken zu finden, damit sie sich vielleicht vermeiden lassen.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Sie hat mich rechts überholt

Das ging mir nicht aus dem Kopf als wir unsere liebe Nachbarin heute auf ihrem letzten Weg begleiteten. Etwa gleich alt wie ich, hatte sie mehr als ein Jahr nach mir die Krebsdiagnose bekommen!
Mich beeindruckt bei Beerdigungen immer das Gebet für den, der als nächster geht. Allerdings war die Runde so groß, dass ich mich nur mit geringer Wahrscheinlichkeit angesprochen fühlte.


Und dann war noch der Termin bei meinem Urologen. Solange man nicht auf dem Zahnfleisch kommt, ist das "Wie geht es?" eher ein Höflichkeitsfrage.
Der Arzt gibt offen zu, dass es bei mir nun ist wie beim Glücksspiel: Vier Karten sind geboten: Chemo, Zytiga, Xofigo, Xtandi. Ich muss selbst eine ziehen, denn keiner weiß, was für mich das beste ist.
Als ich noch im Wartezimmer saß, kam ein anderer Patient aus dem Sprechzimmer und verabschiedete sich von uns mit dem Worten. "andre woll´n a leb´n auf dera lumperten Welt!"

Altersforscher: "75 das neue 65"

So stand es heute in unserer Zeitung! Die durchschnittliche Lebenszeit ist binnen 10 Jahren von 76 auf 78 Jahre angestiegen.
Fast am gleichen Tag wird über den 100. Todestag von Alois Alzheimer berichtet. Der größte Risikofaktor, diese Krankheit zu bekommen, ist das Alter! Jeder kann oder wird sie bekommen, wenn er nur alt genug wird.
Das Gleiche gilt auch für meine Krankheit und andere Krebserkrankungen.
                             Das ist doch mal was zum Nachdenken.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

ludovico einaudi


Kennen Sie das auch? Bestimmte Ereignisse des Lebens sind mit einer Musik verbunden, die man zu diesem Zeitpunkt gehört hat.
So habe ich nun die zauberhafte Musik aus dem Album "elements" von ludovico einaudi entdeckt und gehört. Dabei versuchte ich, mir klar zu machen, dass nun wohl endgültig ein neuer Abschnitt meiner Krankheit beginnt.
Irgendwo habe ich gelesen "Manchen Männer geht es auch nach dem Versagen der Hormontherapie noch eine Weile gut ..."
Diese "Weile" dürfte aufgebraucht sein.
Nun muss ich nur aufpassen, dass ein ungünstiger Mix von Schmerzmitteln mich nicht wieder in die Depri bringt (Mülltonne).

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Teufelsgeige

Ihr Lieblingsinstrument war die Teufelsgeige. Unsere lebensfrohe Nachbarin ist heute verstorben.
Als ich im März 14 meine Diagnose hatte, erzählte ich den Nachbarn davon und sie nahmen liebevoll Anteil. Auf dieser Vertrauensbasis erzählte Resi mir im September von ihrer Diagnose: Darmkrebs mit guten Chancen zur Heilung. Es sei keine Blinddarm OP, hatte man ihr gesagt, aber die Aussichten sind gut.
Resi hatte Kampfgeist, drohte das Krankenhaus zu verlassen, wenn sie nicht ein "gescheites" Bett bekommt. Außerdem kannte sie einen Rechtsanwalt, vor dem alle Ärzte Angst hatten.
Trotzdem wurde sie immer weniger und die entscheidende OP wurde immer weiter heraus geschoben.
Probleme mit der Lunge führten zum Ende, Resi hatte auch aufgegeben und wollte nicht mehr.
Ein innig zusammen lebendes Ehepaar wird auseinander gerissen und mir fällt wieder das Zitat ein: Ich habe keine Angst vor meinem Tod, sondern vor dem, was ich dem Partner hinterlasse.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Reif für die Mülltonne

Schön, dass uns der Krebs bei der Reise vor einem solchen Tief verschont hat, wie ich es heute Abend erlebte. Gegen die Schmerzen in den Beinen half kein Flutamid und kein IBU mehr: Ich fühlte mich einfach reif für die Mülltonne. Zum ersten Mal habe ich für morgen einen Extratermin bei meinem Uro vereinbart. Ich werde den treffen, der mir "Wait and see" ins Heftchen geschrieben hatte.
Nachtrag am 9.12.:
Meinen Uro hat die "Mülltonne" nicht sonderlich beeindruckt, kein Grund für einen sofortigen Therapiewechsel! "Es geht um Ihr Überleben" sagte er. Erst nach einem aktuellen Staging sollten wir die Therapie wechseln und ich sollte zunächst mit verschiedenen Schmerzmitteln arbeiten. Mit zwei Tilidin habe ich übrigens gestern prächtig geschlafen. Kein Wunder, das Medikament unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz und ist keine Dauerlösung!

Bei dem Bild mit der Tonne habe ich übrigens immer diese Fernsehwerbung vor Augen!
Auch ich versuche, immer der Große zu bleiben, der den Kranken eben mal in die Tonne steckt, wenn er so schlecht drauf ist.

Bislang ist es aber immer gelungen, den Kranken wieder raus zu holen!

Freitag, 4. Dezember 2015

Stoff für eine Episode der beliebten Serie?

Als wir heute am frühen Morgen unseren Zielhafen ansteuerten, kam mir in den Sinn, das wir durchaus Stoff für eine Episode der Serie sein könnten. Da war das mutige Buchen der Reise vor 9 Monaten, dann kam eine lange Zeit der Unsicherheit und fast schon ein Stornierung. Schließlich siegte ein entschlossenes "Wir schaffen das". Der 4 wöchentliche Arzt-Termin fand nicht beim Urologen sondern beim Schiffsarzt statt, dem ich erst mal meine Krankheit erklären musste. Die Tage mit starkem Seegang waren schon eine Herausforderung an die Knochen mit ihren Metastasen und es gab auch gelegentliche Stimmungstiefs. Die Gesamtbilanz der Reise ist aber positiv.
So wage ich durchaus Pläne für 2016 und ob das kommende Weihnachten mein letztes sein wird, bewegt mich nicht so, wie vor einem Jahr.

Freitag, 27. November 2015

Vor einem Jahr: Meldung aus dem Cockpit

Mit verschiedenen Bildern habe habe ich immer wieder versucht, meinen Zustand zu beschreiben. Dieser Blog ist für mich selbst wie ein persönliches Tagebuch geworden. Es ist kaum fassbar, dass nun doch schon ein Jahr, und zwar ein überwiegend gutes, vergangen ist. Vor allem war es ein Jahr, das nicht einfach so vergangen ist, sondern intensiv gelebt wurde. Mit gelegentlichen Tiefs haben ich und meine Frau einigermaßen gelernt, umzugehen. 
Schlimmer war eigentlich die Zeit vor zwei Jahren, als ich die Krankheit in mir spürte, aber keiner wusste, was es ist. Weihnachten stresst uns nicht, auch wenn übermorgen der 1.Advent ist. Wir sind bei den kanarischen Inseln unterwegs und schließen möchte ich diesen Beitrag mit einem Bild von meiner Lieblingsinsel Lanzarote, die wir kürzlich wieder besuchen konnten.

Donnerstag, 19. November 2015

"Wait and see" nun auf hoher See

9 Monate ist es her, dass ich diese Reise gebucht habe. Es gab immer wieder Zweifel, ob wir die Reise auch antreten. Doch nun sind wir an Bord und das auch noch unter dem Kommando von Morten Hansen (verrückt nach Meer). Diejenigen, die sagten, es sei Wahnsinn, im November durch die Nordsee Richtung Kanal zu fahren, haben voll recht bekommen. Wir hatten gestern Windstärke 11 und es kann eigentlich nur besser werde, da die Skala bei 12 endet. Aber MS Albatros liegt gut im Wasser und meine Knochen habe sich an die ungewohnte Belastung gewöhnt.
Heute war ja der 4 Wochentermin für die "Knochenspritze" und ich ging damit zum Schiffsarzt. Er erledigte das gut und bescheinigte einen guten AZ : "Man sieht Ihnen gar nicht an, dass Sie krank sind". Morgen geht es weiter Richtung Süden und wir hoffen doch noch auf Sonne.

In diesem Sinne: Wait and see auf hoher See!

Samstag, 7. November 2015

Prostatakrebs aus der Sicht eines Betroffenen


Es ist geschafft, der Vortrag ist gehalten!
Ich muss mich immer wundern, warum mich dieser Kurzvortrag so beschäftigt hat? Nun, man spricht eben nicht oft vor Publikum so klar und deutlich über sein Leben bis zum Tod.
Ohne mich loben zu wollen, hatte ich den Eindruck, dass der Vortrag gut ankam, auch bei den anwesenden Spezialisten.
Es war anders, als bei Benni Wollmershäuser, aber genau so intensiv - denke ich!
Wer meine Folien sehn will, darf in meine Dropbox gehen:
https://www.dropbox.com/s/q5wbkptybft80xh/Ein%20PCa%20Patient%20berichtet.pdf?dl=0

Freitag, 6. November 2015

Fragen an das Leben


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Unter dieser Rubrik bringt das evangelische Magazin "Chrismon" oft Interviews mit bekannten Leuten.
In dieser Novemberausgabe wurde der Schauspieler Ben Becker befragt. Eine Standardfrage betrifft immer das Thema Tod und die Antwort von Ben Becker gibt mir zu denken. Meine Antwort könnte ähnlich ausfallen!
"Muss man den Tod fürchten?"
"Nein, überhaupt nicht, aber deine Freunde, deine Kinder, ­deine Frau, die müssen deinen Tod fürchten. Du selber machst die ­Augen zu und schläfst, und es ist vorbei. Ich denke, aus mir wird ein Gänseblümchen – davor musst du keine Angst haben. Ich habe nur Angst vor dem Leiden und der Trauer der anderen...."

Mittwoch, 4. November 2015

Endlose Debatte über Sterbehilfe

Nachdem ich gestern "Hart aber fair" im Fernsehen gesehen habe, muss ich mich doch konkret zu diesem Thema äußern:
Als Krebspatient finde ich die Bevormundung bezüglich meines Lebens unerträglich. Bald nach meiner Krebs Diagnose habe ich daher mit einem Freund, den ich über myprostate.eu gefunden habe, an der in Asien beliebten Methode auf CO-Basis gearbeitet. Ich kann nur bestätigen, was mein Freund sagte: Die Arbeit an diesem Projekt nimmt die Angst vor dem Ende! Ich bin nun soweit, dass ich in einem bestimmten Raum meines Hauses nur noch ein paar Sachen auspacken und dann auf einen Knopf drücken muss. Interessierte finden im Anhang einen Link zu dem Bericht.
Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die ähnlich gestrickt sind wie ich und mein Freund, durchaus an einem solchen Projekt interessiert sein könnten.

https://www.dropbox.com/s/rhj8sip4rmdgut9/Kohlenmonoxid%20in%20geschlossenen%20R%C3%A4umen.pdf?dl=0

Montag, 26. Oktober 2015

Dem Tod begegnet

Als ich heute wieder als Lotse im Eingangsbereich meines Krankenhauses tätig war, bat mich die Pforte, eine ältere Frau zur der Station zu führen, wo ihr Mann letze Nacht verstorben war. Die Todesnachricht sollte ihr dort ein Arzt vermitteln.
Die Frau bemerkte nicht, dass an der Türe des Zimmers, wo ihr Mann lag, ein Schild hing: "Angehörige bitte den Arzt sprechen!"
Lange saß ich mit der Frau in einem Aufenthaltsraum und sie erzählte mir, eigentlich voll Freude, von ihrem erfüllten Leben, 70 Jahre verheiratet!
Irgendwann wurde sie aber doch unruhig und wollte zu ihrem Mann, der am Vortag als Notfall eingeliefert worden war. Es ging ihm längere Zeit schon sehr schlecht und ihre Sorge war, ob er sie heute überhaupt erkennen würde. Schließlich kam die Ärztin und führte die Frau in besagtes Zimmer. Kurz sah ich, wie der Verstorbene da noch im normalen Krankenbett lag.
Die Angehörigen wurden erreicht und man versicherte mir, dass meine Hilfe nicht mehr nötig ist, ich hätte schon noch weiter geholfen...

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Wait and see

hat mir heute der Urologe in mein Nachsorge-Heftchen geschrieben, ggF. Xtandi oder sonst was, ist noch nicht aktiviert.

Bei Google suchte ich nach Bildern, um diesen Zustand zu visualisieren. Diese beiden Pinguine gefielen mir am besten!

Worauf warten sie und ich? Ich warte, dass nichts passiert, dann ist es gut!
Der Arzt wartet, dass was passiert, dann werden wir sehen?

Man muss sich schon sehr in Geduld üben, bei dieser Krankheit...

Wovor haben die Menschen Angst - Aus dem SZ Streiflicht heute

... Würde man die Deutschen fragen, wovor sie am meisten Angst haben, bekäme man – je nach gesellschaftlicher Verankerung – zur Antwort: vor zu vielen Flüchtlingen oder zu vielen Rechtsextremisten. 
Danach käme aber sofort die Angst vorm Ich-Verlust ins Spiel: Angst vor Krebs, vor Herzinfarkt, vor Verkehrsinseln, kurz gesagt: Angst vorm Tod. 
Menschen, die lange über vieles nachdenken, meinen ja, die Angst vorm Tod sei völlig überflüssig, weil man ohnehin stirbt und deshalb völlig gelassen sein könne. Man muss allerdings viel Pascal oder wenigstens Margot Käßmann gelesen haben, um dermaßen locker mit dem eigenen Elend umzugehen. 

Samstag, 17. Oktober 2015

Stimmungsmarker: Verrückt (nach Meer) oder nicht?

Als ich im Februar 2014 die Diagnose bekam, hatten wir eine Kreuzfahrt gebucht, die den Abschluss unserer zahlreichen Fahrten bilden sollte. Wir haben sie abgesagt!
Am 15.2.2015 habe ich wieder gebucht: Geburtstagsgeschenk für meine Frau, eine Reise mit Start und Ziel Bremerhaven, um die langen Flüge zu vermeiden.
Am 6.9.2015 habe ich diese Reise auch abgesagt, aber doch nicht so ganz: Heute in einem Monat fahren wir ab!!!
Der Gedanke an diese Reise zeigt mir schonungslos meinen Zustand: Mal freue ich mich riesig darauf, so wie jetzt, mal plagen mich (und meine Frau) Zweifel. Aber mit diesem Auf und Ab müssen wir leben - verrückt eben...

Sonntag, 11. Oktober 2015

Opa, wirst Du bald sterben?

Die Enkel wissen von meiner Krankheit. Heute zeigte ich Ihnen, das kleine Zimmer, das ich mir als Rückzugs-raum hergerichtet habe. Sofort erkannten sie, dass es sich um ein potentielles Krankenbett handelt. Sie machten es sich gleich gemütlich darauf. Die Phantasie mit der Marsexpedition nahmen sie mir auch ab, zumal ich auf dem Bildschirm einen wunderschönen Marsüberflug laufen hatte (aus Servus-TV Bilderwelten).
Dass die Großeltern sterben, ist für die Kinder eine Selbstverständlichkeit. Von Pauline gab es aber den Einwand: die Oma ist doch ein Jahr älter als Du, sie muss doch vor Dir sterben.
Von der Unbefangenheit der Kinder kann ich noch lernen!

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ob ich es so gut kann, wie Benni Wollmershäuser?

Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen Beitrag vor nahezu einem Jahr: SAMSTAG, 25. OKTOBER 2014 - Wieder einmal die Schulbank gedrückt
Mir hat diese Veranstaltung damals sehr viel bedeutet und sie war ein wichtiger Meilenstein beim Sammeln von Informationen zu meiner Krankheit. Nun liegt die Einladung für die diesjährige Veranstaltung vor:
Neben vielen Fachvorträgen darf ich als Betroffener 15 Minuten über meine Erfahrungen berichten!
Es ist sicher nicht möglich, alles was ich seit der Diagnose erlebt habe, in dieser Zeit unterzubringen. Aber ich arbeite gerne daran, das heraus zu finden, was auch anderen helfen kann!
http://www.caritasstjosef.de/media/cmsedit/382edf4af9c1705d20bc4c1c7b6200da.pdf

Montag, 5. Oktober 2015

Erntedank


Gestern waren wir im großen Erntedank-Gottesdienst unserer Pfarrei. Es wurde versucht, auch ganz allgemein zu vermitteln wie wichtig "Danken" ist. Wir sangen folgendes Lied:

Mit der Erde kannst du spielen, spielen wie der Wind im Sand
und du baust in deinen Träumen, dir ein buntes Träumeland.
Mit der Erde kannst du bauen, bauen dir ein schönes Haus,
doch du solltest nie vergessen, einmal ziehst du wieder aus.
Refrain:
|:Eine Handvoll Erde, schau sie dir an, Gott sprach einst es werde, denke daran:|

Ich habe jetzt immer wieder mal "Durchhänger", es könnte die nachlassende Wirkung von Flutamid sein? Da wurde mir bewusst, wie dankbar ich für die zurückliegende Zeit sein muss!

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Man kann es nicht oft genug sagen:

“Wie ein brennendes Fieber, wie ein Stück Glückseligkeit…” – Ralph Siegel zum Siebzigsten
Er ist die Gallionsfigur der deutschen ESC-Geschichte, gefeierter Sieger und tragischer Verlierer, Maestro, Rumpelstilzchen, Löwendompteur und beleidigte Leberwurst – alles in Personalunion. Deutschlands Mr. Grand Prix, Ralph Siegel, wird heute 70 Jahre alt.

Grand-Prix-König Ralph Siegel hat Prostatakrebs. 2007 wurde er operiert, doch im Sommer 2009 kam der Krebs zurück. Nun wird er in 32 Sitzungen einmal täglich (!) bestrahlt – und rät allen Männern, früh genug zur urologischen Untersuchung zu gehen!
Verständlich, dass kein Mann gerne darüber nachdenkt – aber es ist nötig! Denn Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Allein in Deutschland gibt es jährlich 58 000 Neuerkrankungen.
Die Ursachen können vielfältig sein und sind bis heute nicht vollständig geklärt.
Es gibt aber mehrere Risikofaktoren: Durch erbliche Vorbelastung, wenn etwa Vater oder Bruder betroffen sind, steigt das Risiko um ein Vielfaches. Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle. Ab dem 50. Lebensjahr wird die Wahrscheinlichkeit zu erkranken immer größer. Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel fördern die Erkrankung ebenfalls.
Typische Symptome fehlen fast vollständig. Nur bei weit fortgeschrittener Erkrankung kann die vergrößerte Prostata (Vorsteherdrüse) auf die Blase drücken.
Doch dann kann es bereits zu spät sein: Der Krebs hat oft schon gestreut. Möglich sind aber folgende Symptome: Blasenentleerungsstörungen, Rückenschmerzen, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust und Blutarmut; auch Spuren von Blut in Urin oder Sperma können Warnzeichen sein.

Montag, 28. September 2015

ggf. Xtandi

In mein Büchlein (Nachsorgekalender) trugen die Ärzte ein: "ggf in Zukunft Xtandi". (Der Betroffene weiß, Xtandi kostet 4000€/Monat, Flutamid, das ich jetzt nehme, 16€/Monat.) Aber keiner konnte mir erklären, wann ggf: "der Fall gegeben" ist. Auf den PSA, den ich ja immer für die bestimmende Größe hielt, soll ich auch nichts mehr geben. Ich habe aber gelernt, dass es kein Desinteresse der Ärzte ist, sondern sie wissen einfach nicht, was bei mir der optimale Weg ist. Unausgesprochen steht da immer im Raum "seien Sie froh, dass es Ihnen (noch) gut geht". Solange das der Fall ist, besteht kein Grund, etwas an der Therapie zu ändern. Es hängt letztlich von mir ab, ob ich Beschwerden anmelde, auf die man dann sicher versucht, zu reagieren. An diesen Zustand muss ich mich erst noch gewöhnen.
Aber irgendwie ist es auch schön, das Gefühl der Freiheit, dass ich allein der Herr des Geschehens bin. Für den Einsatz von Xtandi bin ich aber schon gerüstet: Das Tagebuch von Astellas liegt bereit:

Samstag, 26. September 2015

Ich will über den (Prostata)-Tellerrand hinaussehen,

habe ich schon vor einem Jahr gepostet, als ich ein allgemeines Krebsbuch studiert hatte.
Speziell begegnete mir in letzter Zeit der Darmkrebs. Daher besuchte ich heute eine Veranstaltung in "meinem" Krankenhaus, wo angekündigt war, dass ein Betroffener, der auch einen Blog führt, berichtet.
http://cancelling-cancer.blogspot.de/
Benni ist wesentlich jünger als ich und bei seinem eindrucksvollen Bericht kam da schon mal eine kleine Bemerkung über die Rentner, die ihre Krebsbehandlung locker in den Tagesablauf einbauen können. Aber in einem sind wir in der gleichen Situation: Den Krebs werden wir nicht mehr los, er ist zur Zeit durch Maßnahmen, für die wir uns bei der Schulmedizin bedanken müssen, soweit heruntergebremst, dass wir nahezu ein normales Leben führen können.
Ich wünsche Benni dass es ihm noch lange gut geht und er seine Fröhlichkeit behalten kann!

Freitag, 25. September 2015

Beim Warten auf CT einen alten Bekannten getroffen

Im vergangenen Dezember habe ich über Henning Mankell geschrieben:
http://letztabent.blogspot.de/2014/12/krebs-ist-der-schatten-der-auf-uns.html
Heute freute ich mich sehr, ihn im Wartezimmer zu treffen - nicht persönlich, sondern in Form seines Interviews im aktuellen "Stern".
Es gehe ihm derzeit gut, sagte Mankell zu Beginn des Gesprächs, "ich bin jetzt im zweiten Jahr der Krankheit, meine Ärzte haben versprochen, mich am Leben zu erhalten. Ich werde wohl an dieser chronischen Krankheit sterben, ja. Wann? Keiner weiß es. Ich habe keine Schmerzen, manchmal muss ich mich sogar daran erinnern, wie krank ich bin."
Genauso würde ich heute meinen Zustand auch beschreiben!!!
Der Arzt zeigte mir am CT, dass es bei mir im letzten halben Jahr keine auffälligen Veränderungen gab. Erst in einem Jahr soll ich mich wieder zu einem CT vorstellen. Er sagte ein Jahr! Das heißt, er geht davon aus, dass es in einem Jahr noch was zu untersuchen gibt :-)
Einen Satz aus dem Interview von Mankell muss ich noch zitieren. Frage: "Wenn Sie gehen müssen, wollen Sie dann bewusst letzte Gespräche mit Ihren Angehörigen führen?"
Antwort: "Ich werde nicht einfach verschwinden. Ich werde Vorkehrungen treffen. Aber bis dahin bleibt noch Zeit!"

Nachtrag am 5.10.2015

Trauer um Henning Mankell: Der schwedische Bestseller-Autor ist tot. Er sei am frühen Montagmorgen im Schlaf gestorben, teilte Mankells Verlag mit. Er wurde 67 Jahre alt.

Samstag, 19. September 2015

Advance Care Planning

Es ist schon typisch für unsere Zeit, dass manche Themen erst in den Blick rücken, wenn es einen englischen Titel dafür gibt! "Advance Care Planning" bedeutet so viel wie langfristige, gesundheitliche Vorausplanung
In der aktuellen SZ ist zu lesen, dass viele Patientenverfügungen ihren Zweck nicht erfüllen.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/medizin-am-lebensende-es-ist-nie-zu-frueh-1.2649107
Zitat: "Man muss mit dem Mythos aufräumen, dass Menschen nicht darüber reden wollen, wie sie sich ihr Lebensende vorstellen."
Zurück aus der wunderschönen Bergwelt werde ich demnächst auch wieder an meinem Container für die Mars Mission arbeiten.
Doch  morgen geht es erst mal in "mein" Krankenhaus. "Die Klinik für Urologie lädt am 19. September zum Regensburger Tag der Männergesundheit ein. Exzellente Vortragende werden in diesem Jahr außerdem die psychologischen Auswirkungen sowie den Einfluss der Ernährung auf mögliche Krebserkrankungen erläutern."
Nach der Veranstaltung: Eigentlich habe ich nichts neues gelernt, aber manchmal ist es schon lehrreich, wie jemand was sagt. Irgendwie ist auch im Zusammenhang mit der SHG eine Community entstanden, wo ich bald bekannt bin wie ein bunter Hund. So kam ich recht froh nach Hause und gönnte mir mit meiner Frau eine Maß Wiesen Bier.
Die "Industrie" war auch vertreten und stellte Apparate aus, die dem Mann eingepflanzt werden können, um ihn wieder kontinent zu machen. Da bin ich echt froh, dass ich sowas nicht brauche.

Montag, 14. September 2015

Reise ohne Wiederkehr

In 10 Jahren soll die Besiedlung des Planeten Mars beginnen. Eine Rückfahrtmöglichkeit zur Erde ist nicht vorgesehen. Trotzdem gibt es schon sehr viele Bewerber.
Wie würde ich mir meinen Wohncontainer einrichten, wenn ich dabei wäre? Dies überlegte ich mir, als ich unser nicht mehr benutztes Gästezimmer im Keller, das zur Rumpelkammer verkommen war, aufräumte. Erst einmal flogen viele Bücher raus, die ich nie mehr lesen werde. Die alten Sachen aus dem Kleiderschrank wurden entsorgt.
Ein bequemes Bett ist schon da, Eine Möglichkeit für Bild und Tonwiedergabe muss noch installiert werden. Dann werde ich alles noch etwas ansprechender einrichten. Eine Notration an Rotwein wird es auch geben. Damit ist alles da, was man zum Leben (und zum Sterben) braucht.
Es tut gut, verschiedene Optionen für die Zukunft zu haben und daran arbeiten zu können.

Nachtrag am 17.9.15         Es ist so schön hier auf der Erde - der Mars muss noch warten!

Freitag, 11. September 2015

Der "beste" Krebs?

Als ich meinen Freund Ludwig nach langer Zeit traf, stellten wir fest, dass wir beide die Diagnose Krebs haben. Zum Teil sind wir bei den gleichen Ärzten in Behandlung! Ludwig erzählte, dass man ihm sagte, er habe den Krebs, der am besten behandelbar ist.
Auch ich bekam ja einmal eine ähnliche Aussage. Wenn ich jetzt sehe - ich besuche Ludwig täglich - was er mitmacht, tut mir das weh. Genauso gut könnte ich es mit meinem "besten" Krebs sein, der da so liegt. Wenn Ludwig aber alles überstanden hat, kann er hoffen, geheilt zu sein.

Sonntag, 6. September 2015

Vernunft siegt über Verrückt (nach Meer)

Am SONNTAG, 15. FEBRUAR 2015 habe ich berichtet, dass ich eine Reise für November gebucht habe:
Gerade unter dem Eindruck der "Zweitmeinung", die ich gestern bekam, hat die Vernunft gesiegt und wir werden die Reise absagen. Es liegen einfach zu viele Unsicherheiten in meinem Krankheitsverlauf.
Aber die Vorfreude war schön und wir verfolgen die Reisen der Albatros im Fernsehen (zur Zeit Samstagvormittag auf EinPlus). Mal sehen, ob wir zu unserem Abfahrtstermin in Bremerhaven das Auslaufen von der Besuchergalerie des Terminals aus verfolgen können...
Wir sind dabei, kleinere, überschaubare Projekte zu planen.

Freitag, 4. September 2015

Apotheken Umschau

Genervt schalte ich immer leiser, wenn die bekannte Melodie ertönt und Menschen gesund durch das Bild hüpfen, weil sie rechtzeitig gelesen haben "was gesund macht".
Heute habe ich mir so ein Heft geholt, weil es um meine Krankheit ging.
Es ist alles sachlich richtig dargestellt. Bei fast 80% ist die Chance auf Heilung hervorragend. Dann gibt es noch die ganz Alten, die von der Krankheit ihr Leben lang nichts merken.
Nur die Gruppe der Männer, bei denen der Krebs erst entdeckt wird, wenn er schon gestreut hat und die nur noch "palliativ" behandelt werden können, ist mit keinem Wort erwähnt.
Passt wohl nicht so recht in die heile Welt der Apotheken Umschau!

Dienstag, 1. September 2015

Mitten im Leben

Stolz trug ich heute meine offizielle Dienstmarke an der Brust, als ich den Lotsendienst begann.
"Mein" Krankenhaus startete vor 85 Jahren, wurde ständig erweitert, umgebaut und renoviert. So ist es  heute zum größten katholischen Krankenhaus Deutschlands geworden.
Bei den Um- und Anbauten ist ein Wegenetz entstanden, mit dem sogar Eingeweihte manchmal zu kämpfen haben. Es wird nun eine Gruppe von "Lotsen" aufgebaut, deren Aufgabe es ist, Patienten und Besucher an den richtigen Ort zu führen. Ich durfte heute damit beginnen und es war schön, den Dank der Geführten und die Sympathie der offiziellen Mitarbeiter zu erleben.
Es tut gut "mitten im Leben" zu sein und ich hoffe, das noch oft machen zu können!
... und der Schrittzähler vom Handy stand doch nahe 5000, als ich meine Dienstmarke wieder wegpackte!

Samstag, 29. August 2015

Das Krankenhaus lässt mich nicht los

Es lief eine Aktion, dass ehrenamtliche Helfer gesucht werden. Mir kam der Gedanke: Von der guten Zeit, die mir geschenkt ist, will ich etwas weitergeben! Die Registrierung ist nun abgeschlossen und am Montag kommt mein erster Einsatz - ich werde berichten. Doch ich war heute schon zweimal vor Ort: Ein lieber Freund aus alten Zeiten liegt da nach einer schwierigen Operation wegen Darmkrebs. Wenn ich ihn sehe, komme ich mir mit meinem PCa ganz klein vor! Das Beobachten des PSA Verlaufes und die Auswahl neuer Medikamente wird zum Sandkastenspiel.
Lieber Ludwig, ich denke an Dich und hoffe, dass Du jetzt doch etwas schmerzfreien Schlaf finden kannst!

Besuch bei einem ehemaligen Kollegen

Per E-Mail nahm ich den Kontakt zu einem ehemaligen Kollegen auf, als ich erfuhr, dass er auch PCa hat.
"Na dann  -- willkommen im Club! Die Schulmedizin hat zwar in den letzten Jahren sehr große Fortschritte gemacht, aber ohne Naturmedizin und evtl. vergleichbarem und natürlich einer generell angepassten Lebensweise geht es meiner Meinung nach nicht." war seine erste Antwort.
Heute besuchte ich ihn. Wir erzählten uns gegenseitig unsere Geschichte. Das tut gut, weil man nach der Diagnose zunächst das Gefühl hat, einmalig zu sein. Dabei gibt es so viele, die auch betroffen sind...
Er hat eine ganz andere Art, mit seiner Krankheit umzugehen, und es geht ihm gut dabei! Von einem russischen Heilpraktiker beraten, hat er seine Lebensweise vollständig umgestellt. Ich dagegen befolge lieber den Rat: Ihr Krebskranke tut in der Euch verbleibenden Zeit das, was Euch Spaß macht.
Und so gab es bei mir auch heute Abend Rotwein, den mein Kollege zusammen mit allem Alkohol aus seinem Haus verbannt hat!

Mein Kollege hatte dieses Buch aber noch nicht gelesen, es erschien erst heute: "In seinem knapp 300 Seiten starken Buch (Die Krebsindustrie, wie eine Krankheit Deutschland erobert) beschäftigt sich Lauterbach auch mit den Risikofaktoren für Krebserkrankungen sowie der Wirkung von vorbeugenden Untersuchungen. Als "mit Abstand" wichtigsten von den Betroffenen selbst beeinflussbaren Risikofaktor nennt Lauterbach für alle Krebsarten das Rauchen. Danach folgen Übergewicht, Bewegungsmangel und Alkohol.
30 bis 40 Prozent der Krebserkrankungen sind aus Sicht Lauterbachs durch Prävention und eine gesunde Lebensweise vermeidbar."

Montag, 24. August 2015

Der PSA-Zug hat wieder gleichmäßige Fahrt aufgenommen

Ende 2014 waren wir mit VZ von 25 Tagen unterwegs und hätten ungebremst in Kürze das Ziel erreicht. Anfang dieses Jahres gelang ein Bremsmanöver. Doch nun hat der Zug wieder eine gleichmäßige VZ von 22 Tagen erreicht und ungebremst wäre er im März 2016 am Ziel. Das war immerhin eine (sehr schöne) Verzögerung von 7 Monaten!
Wem das zu mathematisch ist, der hat auch nicht unbedingt was versäumt. Grau ist die Theorie! Es wird noch ein Bremsmanöver geben, aber es muss noch entschieden werden, ob Ritter Zytiga, Xtandi oder gar Docetaxel zum Einsatz kommen. Ich denke, es wird noch Zeit sein, sich mit den 5 Punkten zu beschäftigen, damit es nicht allzu viel zu bereuen gibt (wenn der Zug endgültig an sein Ziel kommt).

Mittwoch, 12. August 2015

5 Dinge, die Sterbende am meisten bedauern

Dieses Buch gibt es schon eine ganze  Weile, aber ich bin erst jetzt darauf gestoßen und werde die Ratschläge - gerade im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Post - beherzigen:
Was bereuen wir, wenn unser Leben zu Ende geht? Die australische Palliativpflegerin Bronnie Ware begleitet ihre Patienten zu Hause in den Tod - und hört in den Wochen, Tagen und Stunden in den Gesprächen mit den Sterbenden stets dasselbe Bedauern und dieselben Vorwürfe: das Bedauern darüber, nicht das Leben gelebt zu haben, das sie sich gewünscht hatten. Reue angesichts der Entscheidungen, die man getroffen oder nicht getroffen hat. Vorwürfe gegenüber sich selbst, weil diese Erkenntnis erst kam, als es bereits zu spät war.
"Wenn sie sterben, kommt eine Menge Furcht und Ärger aus den Menschen heraus", sagt Bronnie Ware, "und dieses 'Ich wünschte, ich hätte ...', das kommt auch immer wieder." Darüber hat Bronnie Ware nun ein Buch geschrieben, "The Top Five Regrets of the Dying", übersetzt etwa "Die fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen".
   1. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben"
   2. "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet"
   3. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken"
   4. "Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten"
   5. "Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein"
Ware sitzt heute viel auf ihrer Veranda und hört den Vögeln zu: "Ich weiß, dass ich das machen muss, was ich will - denn wenn ich das nicht tue, weiß ich, was ich auf meinem Sterbebett bereuen werde."

Dienstag, 11. August 2015

Bericht aus einer Palliativstation

In einer offenen Runde stellte sich die Leiterin dieser Station:
http://www.kliniken-nordoberpfalz.de/neustadt-3/palliativstation/
gestern vielfältigen Fragen, wie z.B.:
"Wie oft wird nach Hilfe zum Sterben gefragt?" "Fast täglich und das nicht nur von den Patienten sondern auch von den Angehörigen."
Wenn der Patient aber richtig versorgt (vor allem schmerzfrei) ist, werden die Fragen weniger.
Lebensverlängernde Maßnahmen sind ausgeschlossen. Es geht nur um optimale Lebensqualität in der letzten Zeit. Ein Teil der Patienten wird auch wieder entlassen, wenn eine geeignete Lebensform gefunden wurde, die auch außerhalb  der Einrichtung gelebt werden kann.
Die Leiterin berichtete sehr überzeugend und brachte noch viele andere Gedanken zu Leben und Tod.
Leider können nur wenige aller infrage kommenden Patienten so behandelt werden. Es stellt sich die Frage, ob das viele Geld, das für Krebsmedikamente verbraucht wird, um vielleicht noch ein paar Monate Überleben herauszuholen, nicht besser in den Aufbau weiterer Palliativstationen gesteckt werden sollte.
http://www.oberpfalznetz.de/onetz/4693353-118-letzte-station-des-lebens,1,0.html

Montag, 3. August 2015

10.000 Zugriffe auf meinen Blog

Diese Zahl könnte heute erreicht werden. Was vor etwa einem Jahr als kleine Informationsplattform für Verwandte und Freunde gedacht war, ist - nicht zuletzt durch das Interview in der Zeitung "Der neue Tag"- auf großes Interesse gestoßen.
Ich werde sorgsamer damit umgehen und nicht, so wie am Anfang, jeden Gedanken, der mir durch den Kopf hüpft, gleich posten. Also keine Sorge: Wenn mal längere Zeit nichts Neues zu lesen ist, dann ist das erstmal ein gutes Zeichen. Falls wirklich Ende ist, bitte ich meine Kinder, einen finalen Beitrag zu schreiben.
Nun will ich nicht anfangen, alte Beiträge zu korrigieren. Für mich ist das selbst ein authentisches Tagebuch geworden, das ich  brauche, um mich auf einen Erfahrungsbericht vorzubereiten. Eventuell bekomme ich die Chance, auf der jährlichen Veranstaltung, über die ich berichtet habe "SAMSTAG, 25. OKTOBER 2014 Wieder einmal die Schulbank gedrückt", einen kleinen Vortrag zu halten.
Siehe: http://www.caritasstjosef.de/content/node_4233.htm
Ihnen, liebe Leser, vielen Dank für Ihr 10.000 faches Mitgefühl!
Dank aber auch an Google, der Software und Speicherplatz kostenlos zur Verfügung stellt.

Samstag, 1. August 2015

Philipp hat Geburtstag

Mein Enkelkind wird heute 7 Jahre alt - ein Anlass, inne zuhalten und zu erleben, wie die Zeit vergeht!
Vor nun fast einem Jahr schrieb ich:
FREITAG, 29. AUGUST 2014
Xtandi, Zytiga, Docetaxel, Bicalutamid - wie würde ich das meinen Enkeln erklären:
Mir schwirrt der Kopf von allen Dingen, die es da gibt, wie würde ich das meinen Enkeln erklären:
Der menschliche Körper ist wie eine Ritterburg, die immer wieder von Feinden angegriffen wird. Meist sind es harmlose Krankheiten, die dank der körpereigenen Abwehr wieder zurückgeschlagen werden können.
Bei Eurem Opa kamen aber ganz fiese Angreifer, nennen wir sie Prostacas, die sich unbemerkt an verschiedenen Stellen in die Burg eingeschlichen haben. Bemerkt wurden sie erst, als sie mit ihrem zerstörerischen Werk an den Fundamenten der Burg – den Knochen - nagten.

Stand heute: Die Burg ist hoffnungslos eingenommen. Xtandi ist angefragt, aber da kam ein anderer, fast schon in Vergessenheit geratener, Ritter: FLUTAMID. Er hat die Krebszellen ganz schön auf 0,69 runtergebremst und sie sammeln sich jetzt aktuell langsam wieder, mit einer Verdopplungszeit von 41 Tagen.
So kann der Opa heute recht entspannt den Geburtstag mitfeiern. Happy Birthday, lieber Philipp!

Dienstag, 21. Juli 2015

Wir haben kein Organ für die Zeit

Uns Krebskranken wird nahegelegt, sorgsam mit der verbleibenden Lebenszeit umzugehen. Da ist der Artikel in der SZ vom 4.7.15 mit dem oben genannten Titel besonders interessant:
"Trügerische Wahrnehmung: Am Anfang des Urlaubs haben wir unendlich viel Zeit, am Ende sausen die Tage davon. Das Prinzip gilt für das ganze Leben."
Der Zeitforscher Marc Wittman sagt: Viele Leute haben das Gefühl, dass die Zeit immer mehr rast, je älter sie werden. Vereinfacht erklärt: Es passiert einfach nichts mehr. Wenn ich persönlich z.B. an das Jahr 1964 denke, so wird mir heute fast schwindelig, was da alles passierte und welche Entscheidungen für das ganze Leben fielen.

Durch die Diagnose hat sich mein Zeitempfinden entscheidend geändert, es gibt es eine andere Zeitrechnung:
XGEVA gibt den Rhythmus vor: Alle 4 Wochen eine Spritze für die Knochen, dann alle 3 Monate Hormonblockade.
Dazu kommt die Berechnung der Verdoppelungszeit des PSA-Wertes. Wenn sich einmal ein stetiger Anstieg eingestellt hat, sieht man, wann ein Wert von über 1000 erreicht werden könnte, wo die meisten PSA-Verlaufskurven enden, die ich gesehen habe.
Wenn ich positiv gestimmt bin, denke ich: für mich ist es besser so (wie es ist), als einmal uralt und gebrechlich im Heim zu warten, dass endlich wieder ein Tag vergeht!

Siehe auch: sz.de/tempo

Sonntag, 19. Juli 2015

Hochzeitstag

Heute haben wir Hochzeitstag. Den "halbrunden" (45) vor einem Jahr hätten wir traditionsgemäß größer feiern müssen. Aber da waren wir noch tief im Loch der Diagnose und Ersttherapie...
Heute dagegen glaube ich daran, dass sogar eine gewisse Wahrscheinlichkeit (40%) besteht, auch noch die goldene Hochzeit zu erreichen.
Am SAMSTAG, 24. JANUAR 2015 habe ich über Reinhard Mey und seine Lieder geschrieben, die uns irgendwie durch unser gemeinsames Leben begleiteten. Da er in unserem Alter ist, gab es in jedem Lebensabschnitt Lieder, die genau zu unseren persönlichen Situation passten.
Aus dem Album "Mairegen" hat  uns dieses Lied besonders berührt: "Wir sind eins". Es endet damit: "Wir sind knorrig, wir sind alt, wir sind tatsächlich eins geworden." In der Tat haben wir durch die Krankheit erfahren, wie sehr wir auch nach 46 Ehejahren noch aneinander hängen. "Das ist es ja", sagt meine Frau. Unausgesprochen denkt sie weiter: "was das Abschiednehmen einmal so schwierig machen wird."
Ein bisschen Wehmut kommt schon auf, wenn man sieht wie jung und hübsch wir mal waren. Aber ein reiches, erfülltes Leben liegt zwischen diesem Bild und heute.
Dafür will ich meiner Frau ganz herzlich danken!
Dank auch für ihre heutige Fürsorge! Während es meinen Ärzten völlig egal ist, was ich treibe, so lange sie "klin. o. B." eintragen können, kommt von meiner Frau oft: "Darfst Du das tun? Heb´nicht so schwer! Zieh eine Jacke an, Du erkältest Dich! Ruh Dich endlich mal aus!"

Mittwoch, 15. Juli 2015

Das eigene Schicksal relativiert sich, wenn ich das lese:

Trauer um Rudi Fischer
Kaltenbrunn. (bk) „Es ist ein trauriger Abschied, den wir heute nehmen müssen. Wenn ein Mensch am Ende seines Lebens so von seiner Krankheit belastet war, und nicht mehr viel ist, was sich irgendwie vorzeigen ließe – was bleibt dann?“, fragte Pfarrer Matthias Weih am Freitag beim Gottesdienst für den 70-jährig verstorbenen Rudi Fischer.
Im Angesicht des Todes gelte es, die Tragik dieses Lebens ebenso wie die eigene Hilflosigkeit ehrlich zu bekennen, betonte Weih.  „Wo wir urteilen und verurteilen, da spricht Gott seine Barmherzigkeit aus. Wo wir nicht mehr weiterkönnen, da gilt Gottes Gnade.“
Bereits mit 47 Jahren erkrankte Fischer an Krebs, für den sechsfachen Vater eine schwere Erfahrung. „Er hatte am Ende das Gefühl, den bereits verstorbenen Familienmitgliedern und auch Gott nahe zu sein. Und er las viel in der Bibel. Auf das Wort aus dem 1. Johannesbrief durfte er, dürfen wir vertrauen: Gott ist Licht und in ihm ist keine Finsternis.“ Nach der Beisetzung intonierte der Posaunenchor das „Gebet“ von Mozart.

Montag, 13. Juli 2015

"Er" steht unter Beobachtung

Manchmal versuche ich, mich selbst zu beobachten! Noch befindet "er" sich mich meiner Meinung nach im Stadium der Hormontherapie. Am DIENSTAG, 18. NOVEMBER 2014 habe ich mich bei Herrn Huggins, der das gefunden hat, bedankt. "Wenn ich vor 73 Jahren gelebt hätte, wäre mein letztes Abenteuer vielleicht schon zu Ende!"
Man versucht hier, bei dem Patienten einen möglichst kleinen Wert des Testosteron zu erreichen (früher hatte ich Mühe, das Wort überhaupt richtig auszusprechen), weil dieses wichtige Hormon für einen Mann leider auch die Krebszellen zum Wachstum anregt.
Der Hormonentzug hat natürlich auch Nebenwirkungen. Da gibt es z.B. Hitzewallungen, mit denen relativ einfach umzugehen ist. Schwieriger ist es mit den Auswirkungen auf die Psyche. Oft habe ich mich gefreut, dass "er" eigentlich recht gut damit zurecht kam. Wenn "er", so wie heute, mal keine Freude am Leben hat, so weiß ich mittlerweile aus Erfahrung, dass das wieder vorbei geht, so wie das schlechte Wetter, das wir heute hatten.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Das Leben geht weiter

Eigentlich wollten wir uns bei diesem Aufenthalt an der Nordsee "tumorfrei" nehmen. Doch dann kam die Sache mit dem Artikel über mich. Das hat mich doch mehr beschäftigt, als ich ursprünglich dachte. Nun ist es vorbei, ich habe viele, liebe Anmerkungen bekommen und bereue es nicht, dem Interview zugestimmt zu haben.
In Weiden ist heute Markttag. Die Zeitungsseite wird sicher auch für das Einwickeln der Salatköpfe ihre letzte Verwendung finden.
In den elektronischen Medien wird das Interview durch neue Ereignisse zugedeckt, die im Fluss der ständig neuen Nachrichten die alten in den Keller schieben, aus dem sie dann mal ganz verschwinden.
Noch ist der Artikel zu finden:
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/4642589-454-tumor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht,1,0.html

Dienstag, 7. Juli 2015

Lebensbilanz ziehen – befreiter leben

Passend zum heutigen Tag in der Süddeutschen Zeitung gefunden:
„Wer den Tod begreift und als Teil seines Lebens akzeptiert, für den gibt es kein Tabu mehr“, das betont Altabt Odilo Lechner von der Münchner Abtei St. Bonifaz. Aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Seelsorger weiß er, dass viele Menschen das Thema einfach als unangenehm wegschieben und das Sterben verdrängen.
„Solange es einen im unmittelbaren Umkreis nicht betrifft, ist diese Verdrängung vielleicht eine Zeit lang möglich.
Aber sicherlich muss sich jeder früher oder später mit diesen Gedanken auseinander setzen! Wer dies tut, kann unverkrampfter und fröhlicher leben“, so der bekannte Benediktiner.

Montag, 6. Juli 2015

Ich bin einverstanden So wie es ist

So wie es ist     Ist es gut
Ich bin einverstanden     Geh damit um
Wenn es so ist     Ist es gut ...

So singt Herbet Grönemeyer in seinem Album "Dauernd jetzt", das ich eben gehört habe. Lassen wir also das Beobachten des PSA. Konrad aus dem Forum hat einmal gesagt: Der PCA ist eine Wundertüte, denn auch die Ärzte wissen meist nicht, wie ein neues Medikament bei wem wirkt.
Ich freue mich über den Jahrestag meiner Wirbelsäulen OP, wo ich wieder zu einem Menschen wurde, der weitgehend unbeschwert seine Beine benutzen kann. Mahnend steht der Rollator im Keller.
Und dann stehe ich heute auch noch in der Zeitung! Das kam so: Ich schätze die Artikel eines Redakteurs sehr und als er vor nicht allzu langer Zeit zum Thema Sterbehilfe schrieb, bedankte ich mich bei ihm und gab ihm den Link zu meinem Blog.
Er fand das so interessant, dass er vorschlug, mit mir ein Interview zu machen. Wir unterhielten uns zwei Stunden. Es kamen Fragen, wo ich selbst erst nachdenken musste. Der Redakteur hat es wirklich gut geschafft, meine Botschaft in Worte zu fassen! Wenn ich den Artikel lese, kommt es mir vor, als sähe ich mich in einem Spiegel.
Kann sein, dass einige neue Leser durch den Artikel zu meinem Blog finden. Ich begrüße sie hiermit herzlich!
Ich sehe manchmal die Zugriffszahlen, aber weiß nicht, wer liest. Es tut gut zu wissen, dass viele an mich denken.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Wohin wird die Kurve laufen?

Meine Frau mag es gar nicht, wenn ich mit Diagrammen arbeite. Als Ingenieur brauche ich das aber, um meine Gedanken zu ordnen. In beigefügtem Diagramm habe ich einmal meine Werte mit denen eines Teilnehmers in myprostate.eu verglichen, der 2 Jahre nach Diagnose verstorbenen ist.
Der Verlauf von "zdeno" (blaue Linie) stellt den "worst case" dar, weil bei ihm, abgesehen von der Hormontherapie am Anfang, keine der zur Verfügung stehenden Maßnahmen den Verlauf bremsen konnten.
Ende 2014 hatte ich (rote Linie) einen ähnlichen Verlauf und meine Frau war entsetzt, wenn ich das Lineal an die Kurve legte, die dann der blauen ähnlich war. Nun habe ich aber einige Bremsspuren hinein bekommen und es bleibt spannend.
Aber mit Sicherheit wird auch die rote Kurve einmal wieder nach oben marschieren.

Nachtrag am 2.7.15: "Bleiben Sie entspannt", sagte mir der Uro, als sich heute doch wieder ein Anstieg des PSA zeigte (Bild aktualisiert!). "Egal ob Sie PSA 1 oder 10 haben, die Hauptsache ist, es geht Ihnen gut", meinte er. Nachdem ich bestätigt hatte, dass ich wieder mit dem Fahrrad zum Termin gekommen bin, schrieb er "klinisch ohne Befund" in den Nachsorgekalender.
Ich will mich bemühen, entspannt den Sommer zu genießen. Bezogen auf den PSA=1 Wert ist ein halbes Jahr gewonnen, um es einmal positiv zu sehen. Und es war ein gutes halbes Jahr, das hinter mir liegt!

Freitag, 26. Juni 2015

Das Leben erfahren

Zu meinem Geburtstag habe ich ein E-Bike bekommen!
Früher habe ich immer über diese Dinger gelästert. Frühestens wenn ich 80 werde, sollte man daran denken, mir so etwas zu schenken, sagte ich immer...
Aber die Zeiten haben sich gewaltig geändert und in 10 Jahren käme so ein Geschenk an mich mit großer Wahrscheinlichkeit zu spät!
Nun habe ich das Gerät und es ist wirklich ein tolles Fahren. Ich habe schon erste Touren gemacht, auf Strecken, die ich von früher kenne. Die Berge haben ihren Schrecken verloren, aber man kann sich trotz Motor schon auch noch anstrengen und die Reichweite erhöhen. Bewegung soll für uns Krebskranke ja sehr wichtig sein - liest man immer wieder.
Nachtrag am 1.7.: Habe bereits einige Fahrten gemacht, von denen ich mich geistig schon verabschiedet hatte. Die Natur ist so schön, das es sich lohnt, noch eine Weile hier zu bleiben!

Dienstag, 23. Juni 2015

Kein Buch mehr über Prostatakrebs

habe ich letztes Jahr geschrieben. Doch nun liegt es mit 1,9 kg in meiner Hand, das Urologie Lehrbuch Ausgabe 2015
• 800 Seiten
• Format 17×24 cm
• über 500 Abbildungen
• zahlreiche teils farbige Abbildungen
• 82 Tabellen
• Sachregister mit 3150 Einträgen
• Abkürzungsverzeichnis mit 515 Einträgen
• Literaturverzeichnis mit über 800 Einträgen
• hochwertiger Offsetdruck
Wenn man, so wie ich, ganz viele Informationen aus dem Internet holt, so ist es doch etwas anderes, ein seriöses Buch in Händen zu halten.
Fazit: Auch wenn es mir zur Zeit gut geht, zeigt mir das Buch schonungslos, wo ich stehe. Was auf mich zu kommt, ist weitgehend bekannt. Die Frage ist nur, wann es kommt, und die Mittel, die noch zur Verfügung stehen, sind gekennzeichnet durch die durchschnittliche Zeit der Lebensverlängerung (Angaben meist in Monaten). Im Hintergrund des Bewusstseins lauert immer der Gedanke, wohin die PSA Kurve laufen wird - nächste Woche gibt es einen neuen Wert!

Wußten Sie schon?
  • Häufigkeit der Erkrankungen in USA: Schwarze > Weiße > Asiaten
  • Metastasierungsmuster in absteigender Häufigkeit: Lymphknoten, Knochen, Lunge, Harnblase, Leber, Nebenniere, Hoden
  • Alkohol hat keinen Einfluss auf das Prostatakarzinomrisiko (im Gegensatz zu Rauchen)

Dienstag, 16. Juni 2015

Muss man den Tod fürchten?

Die Bestsellerautorin Cornelia Funke beantwortet in "Chrismon" Fragen aus dem Leben:
Ich habe ihn noch nie gefürchtet. Er ist ein großes Abenteuer. Wahrscheinlich haben wir ihn schon mehrere Male hinter uns – ja, ganz sicher sogar. Ich habe noch nie in meinem Leben Angst davor gehabt. Natürlich fragen wir uns alle, wie er dann kommt. Hat man die Chance, ihm würdevoll und bewusst zu begegnen? Ich möchte nicht ganz plötzlich sterben, ich würde das schon gern erleben – es ist ja eine große Sache. Vor neun Jahren ist mein Mann an Krebs gestorben, und das hat mich in meiner ­Haltung eher bestärkt. Rolf fürchtete zwar, die Kinder zu verlieren und mich allein zu lassen, aber ich habe bei ihm keine Angst ge­sehen. Er hatte Krebs, was eine schmerzhafte Art des Sterbens ist. Am Ende hatte ich dieses Gefühl, dass Rolf richtig froh war, wegzukönnen aus diesem Körper, der nicht mehr wirklich ­funktionierte. Noch heute habe ich manchmal das Gefühl, er ist in meiner Nähe. Das kommt jetzt seltener als zu Anfang, aber ab und zu passiert es immer noch, dass ich plötzlich denke: Ist der gerade hier ins Auto gestiegen? Oder ich sehe eine Blüte am Wegrand und denke: Danke.

Montag, 15. Juni 2015

Stadtbekannte Persönlichkeit erliegt Krebsleiden

Weiden. (wd) Diese Krankheit konnte er nicht besiegen. Das wusste er seit der ersten Diagnose vor zwei Jahren. Er kämpfte und versuchte die Zeit anzuhalten. Aber dann lernte er, sich zu fügen und loszulassen: In einer Palliativstation schloss er am Mittwochabend im Kreis seiner Familie für immer die Augen.
Am 7. Oktober hätte er seinen 70. Geburtstag gefeiert. Mit ihm verliert die Stadt eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit und einen Bürger, der sich stets kritisch zu Wort meldete.
Meine Frau versteht, warum es mir so wichtig war, den 70zigsten zu feiern! Von "zwei Jahren nach Diagnose" habe ich aber schon 66% "verbraucht".

Freitag, 12. Juni 2015

Ein Bild für den Lebensweg

Als ich heute mit der Seilbahn auf 1600m Höhe angekommen war, stand ich im Nebel.
Der Weg ließ mich über mein Leben nachdenken: Ich sehe nicht, wohin der Weg führt, wann und wie er endet. Aber es ist ein schöner Weg und die Blumen am Wegesrand bringen Freude!

Dienstag, 2. Juni 2015

Glück gehabt

Auf dem Weg zu meinem Routine Termin beim Uro fand ich auf dem Krankenhausgelände dieses Kleeblatt!
Und dann war auch noch der PSA in knapp 4 Wochen etwa um den Faktor drei gefallen. Es war die Wirkung eines Medikaments, das ich mir nach der Lektüre eines Buches, von dem ich zunächst nicht begeistert war (5.12.14), selbst ausgesucht hatte!
Ein nachträgliches Geschenk zum Eintritt in das achte Lebensjahrzehnt! Es bleibt spannend, das letzte Abenteuer...

Nachtrag am 4.6.2015: Einfach schön der Sommer! In meinen Lieblingsbiergarten geradelt und so im Untergrund des Bewusstseins immer noch die Freude über die Richtungsumkehr der PSA-Kurve.

Sonntag, 31. Mai 2015

„Wir sind immer GESUND und KRANK zugleich“

erklärt Soziologin Professor Annelie Keil in einem Gespräch mit der Frauenzeitschrift Brigitte.

Gesund sein wollen wir alle, und dafür tun wir ziemlich viel. Dabei ist auch das Kranksein eine Kunst.

... Der zu behandelnde Mensch bleibt ja immer ganz und lässt sich nicht auf einen Maschinenschaden am Körper reduzieren. Die klassische Medizin erforscht die Krankheit, der erkrankte Mensch in seiner biografischen Einzigartigkeit ist weniger ihr Thema. Wichtig für jeden von uns ist vor allem: Ich kann die Krankheit bei keinem Arzt abgeben oder im Krankenhaus deponieren. Wir bleiben ihr verbunden und sind selbst herausgefordert, so gerne wir abhauen möchten.
Jeder ist also für seine Krankheit selbst verantwortlich?
Verantwortung ist hier nicht als Beschuldigung oder moralische Verpflichtung gedacht. Gemeint ist: Ich selbst muss Antworten finden auf die Fragen, die sich mir in der Krise stellen: Wie kann ich all das, was sich als Stärke oder noch vorhandene Gesundheit zeigt, für mich nutzen? Wie können Körper, Geist und Seele einander beispringen und helfen?
Ich hoffe nicht, Sie sagen gleich, Krankheit sei eine Chance?
Nein, das ist in der Allgemeinheit oft zynisch. Was man diskutieren muss: Unter welchen Bedingungen und mit welchen Veränderungen könnte meine Krankheit auch Möglichkeiten und Chancen enthalten und neue Perspektiven erlauben?
Verstehen Sie das unter der Kunst, krank zu sein?
Genau. Es gilt herauszufinden, wie das Erleiden einer Krankheit zur Kreativität und zur Erfindung neuer Lösungen herausfordert. Das ist die Kunst. Man muss eine Art Lebenskünstler sein, der mit der Offenheit der Situation wie mit einem leeren Blatt umgehen kann und noch nicht weiß, welches Bild sich ergeben wird, wenn er mit der Auseinandersetzung beginnt...

Das komplette Interview kann man hier lesen:
http://www.anneliekeil.de/images/Presse/brigitte5_15.pdf

Grüß Gott, i bin der Tod

Zur Zeit geht es mir echt gut (nur subjektiv?). Den Gedanken an die Laborwerte und den nächsten Punkt für meine PSA Kurve, den ich am Dienstag bekomme, versuche ich zu verdrängen.
Wenn ich an meinen Zustand vor einem Jahr denke, kommt es mir vor, als hätte der Gevatter letztes Jahr schon mal bei mir vorbei geschaut, so wie es die EAV besingt:

Es ist zwölfe bei der Nacht, draußen geht der Sturm
Die Totenglocken läuten, scho wiader muaß oaner in die Grub'm

Der Tod ist ein gerechter Mann, obs'd oarm bist oder reich
G'sturbm ist g'strubm, sogt der Wurm, als Leich' ist jeder gleich
Du kannst dein Lebtag faul sein oder umeinander gschafftln
Fünf Tag nachdem der Tod eintritt fangt jeder an zum saftln
Und wie i so dahinsinier über'n Sensenvoder
Hör i draußen einen SCHREI!- der Alk g'friert in der Oder...

Schwarzer Mantel, schwarzer Hut, a schaurige Figur
Und er hat a Sensn und a Eieruhr
Langsam kommt er näher, pumpert an die Tür
I riech an Hauch von Moder, und er sogt zu mir:

Grüß Gott, i bin der Tod
Vorbei ist Deine Not
Kumm, Dei Zeit ist um
Geh, mach ka Theater
I bin's- der Gevatter

I sog zum Gevatter: Treten's ein und kommen's näher
Nur Sens'n kauf i koane- i hou an Rasenmäher...
Sie miassen furchtbar hungrig sein, sie san ja nurmehr Knochen
Soll i vielleicht an Jagatee oder a Supperl kochen?
Den ersten Tee, denn nimmt er ex, haut ihn sich ins Gerippe
Er verbrennt sich nur die Zähn, weil ihm fehlt ja die Lippe
Doch dann nimmt er die Eieruhr, zu Berg stehn mir die Hoar
Er klopft mir auf die Schulter, stellt sich a zweit's mal vor:

Grüß Gott, i bin der Tod
Vorbei ist Deine Not
Kumm, Dei Zeit ist um
Geh, mach ka Theater
I bin's- der Gevatter

Er wetzt die Sensen, und er sogt: Bevor ich Dich jetzt niedermäh
Geh, bring mir noch an letzten, an letzten Jagatee
Doch nach dem fünften Trankerl, da wird scho's Zungerl locker
Er beidelt seine Knochen und stept an Stubenhocker

Je-der-mann, je-je-je-je-der-mann...

Hörn's zu, des is a Irrtum, I hoaß net "Jedermann"
Da müssen's scho nach Salzburg foahr'n, weil dort is der Tod daham

I foahr mit eahm zum Bahnhof, zum Zug muaß i an trog'n
I kauf eahm no a Koartn und setz eahn in Speisewog'n
Der Zug rollt an, mir wird ganz leicht, i wink eahm hinterher
Er hobelt mit der Sens'n und sogt zum Kantineur:

Grüß Gott, i bin der Tod
Vorbei ist Deine Not
Kumm, geh Bruder, kumm
Bring mer schnell an Jagatee
Aber... mit viiiiiel Rum.... hahahaaa...!

https://www.youtube.com/watch?v=rBMnkVXq1iE

Sonntag, 17. Mai 2015

1,73 % des Lebens mit Diagnose

Der krebskranke Paul im Roman "Schlemm" zieht Lebensbilanz und rechnet in Tagen.
Wenn ich das zu meinem vergangenen Geburtstag tue, komme ich exakt auf 25.565 Tage. Davon sind bereits 443, also 1,73% mit der Diagnose, die das Leben verändert hat.
Für mich und meine Familie hoffe ich, dass noch einige Tage in diesem veränderten Bewusstsein dazu kommen. Ganz vielleicht gibt es doch noch mal den ersten Stern in myprostate.eu ???

Montag, 11. Mai 2015

Gelungenes Fest

Eine Isar Flossfahrt muss man lange vorher buchen. Als ich das im Januar für einen Termin im Mai tat, gab es große Bedenken.
Aber nun ist es gelungen! Es war eine wunderschöne Fahrt. Bei den gleichaltrigen Freunden sah ich, dass auch sie etwas Probleme hatten, sich auf dem Floss zu bewegen, es ist eben kein üblicher "Seniorenausflug".Aber es ist schön, wenn die abenteuerliche Komponente meines Lebens nicht nur aus Diagnosen und PSA-Verläufen besteht!

Freitag, 8. Mai 2015

Progress

Nach meinem letzten Arztbesuch verkündigte ich stolz, dass ich mir "mein" nächstes Medikament selbst ausgesucht habe. So unbewusst keimt da doch manchmal ein Funke Hoffnung, dass es bei mir anders laufen könnte.

Ernüchternd für den "Möchtegern-Arzt" ist ein Blick in das Urologielehrbuch auf die Tafel "Grundzüge der antiandrogenen Hormontherapie". Er zeigt, dass ich mich sehr wohl im Bereich dieser Flussdiagramme bewege, aus denen es kein Entrinnen gibt. Entscheidend vor jedem Schritt ist immer: "Progress?"

Nächste Woche wird erst mal Geburtstag gefeiert (endlich 70) und ich freue mich auf das Fest mit der Familie und vielen alten Freunden! Aber bitte ohne "Progress"!

Dienstag, 5. Mai 2015

Sind Sie ein Kollege?

Diese Frage habe ich schon oft von Ärzten gehört, seit ich häufig in Krankenhäusern unterwegs bin. So fragte mich auch dieser Urologe, den ich heute traf.
Ich muss das erklären: Vor einigen Jahrzehnten entfaltete sich in einer Gruppe junger Dipl.-Ing. der Nachrichtentechnik ein Wettbewerb, noch den Dr. zu machen. Ich war stolz, zu denen zu gehören, die es schafften, machte aber von dem Titel kaum Gebrauch.
Über Personalakte und Betriebskrankenkasse kam der Dr. auf die Kranken-Versicherungskarte und löst so immer wieder die oben genannte Frage aus.
Bezüglich PCa weiß ich aber - nicht zuletzt dank meine Freunde in myprostate.eu - mittlerweile so viel, dass ich bei diesem Gebiet durchaus schon als Urologen-Kollege auftreten könnte.
So erreichte ich heute, dass ich ein schon fast in Vergessenheit geratenes Medikament bekomme. Wenn es hilft, den PSA Verlauf zu bremsen, ist es gut. Wenn nicht, so freut mich doch, dass dieser Therapieversuch einzig und allein meine Entscheidung war.

Samstag, 2. Mai 2015

Still Alice – Mein Leben ohne Gestern

Mit meiner Frau war ich eben im Kino:
Die Linguistik-Professorin Alice führt eine glückliche Ehe, plötzlich verliert sie bei einem Vortrag vor Studenten den Faden und beim Jogging die Orientierung. Bald erhält sie die erschütternde Diagnose, die erst 50Jährige leidet an einer frühen Form von Alzheimer. Sie stemmt sich gegen den geistigen Verfall und versucht ein normales Leben zu führen. Neben ihrem überforderten Ehemann ist es ausgerechnet die Tochter Lydia, mit der sie sie ein schwieriges Verhältnis hat, die ihr zur Seite steht.
Sehr betroffen machte uns die Szene, als Alice sagt: "Hätte ich doch nur Krebs!" Es gibt eben doch noch schlimmere Krankheiten als Krebs.

Freitag, 1. Mai 2015

Hilfe gegen schlaflose Nächte

Fast jede Stunde wurde ich wach und musste dann an meine PSA Kurve denken, die ja wieder ansteigt, wie vor 3 Wochen festgestellt wurde. Kurzentschlossen ging ich gestern zu Synlab und ließ mein Blut untersuchen: Der Wert ist weiter gestiegen und verdoppelt sich derzeit alle 24 Tage, was auf einen aggressiven Krebs hindeutet. Also kein Wunder!
Aber ich konnte endlich ohne die Unsicherheit durchschlafen.

Montag, 27. April 2015

Frühlingsgedanken

Der Frühling vertreibt schwere Gedanken, einfach schön, wenn alles blüht.
Diese schönen Blüten nur für ein paar Tage! Eine Verschwendung der Natur, so wie das menschliche Leben, wenn man es in einer anderen Zeitskala sieht.

Donnerstag, 23. April 2015

Forward Alert

Als ich kürzlich 700km über unsere Autobahnen fuhr, musste ich wieder an das Bild denken: Das Leben des Krebskranken ist eine Fahrt, die irgendwann unsanft endet.
Mein Auto hat ein Auffahrwarnsystem!
Das Auffahrwarnsystem FA (Forward Alert) tritt automatisch in Aktion, sobald die Radarüberwachung anhand des Abstands nach vorn und dem Geschwindigkeitsunterschied zu einem Hindernis in Front ein Unfallrisiko diagnostiziert. In diesem Fall schlägt sie nicht nur optisch und akustisch Alarm, sondern bereitet auch die Bremsanlage auf ein mögliches Bremsmanöver vor. Dies reduziert die Reaktionszeit der Bremsanlage und sorgt so für ein noch schnelleres Ansprechverhalten. Steht eine Kollision akut bevor, kann das Auffahrwarnsystem FA selbsttätig eine Bremsung mit einer Verzögerung von bis zu 3 m/ s² einleiten, um die Aufprallgeschwindigkeit zu reduzieren.
Wann meldet sich in meinem Leben der "Forward Alert" und wie wird sich bewähren, was ich selbst für den Aufprall vorbereitet habe?
Im Moment ist das aber kein großes Thema. Ich fahre - subjektiv beschwerdefrei - durch eine schöne Gegend und versuche, den Frühling zu genießen.

Samstag, 18. April 2015

Willkommen in Krebshausen,

so kennzeichnet Rebecca Seeliger einmal Ihren Zustand und die Tatsache, dass der Krebs immer präsent ist.
Zum fast ersten Jahrestag meiner Diagnose hatte ich ihr Buch gesehen: "Heute hab ich keine Lust zu sterben: Das Leben, die Liebe, der Krebs und ich".
Meine Frau und ich haben nun diesen eindrucksvollen Kampf einer jungen Frau miterlebt. Gemessen an dem was Rebecca durchgemacht hat, war mein Verlauf bisher eher ein Spaziergang.
Rebecca wurde geheilt, aber die Angst bleibt, dass der Krebs eines Tages wiederkommt. Diese Angst zumindest muss ich nicht mit Rebecca teilen!

Mittwoch, 15. April 2015

Wohin geht die Reise?

Am DIENSTAG, 10. FEBRUAR 2015 habe ich versucht die Bilder zu erklären, mit denen ich meinen Zustand beschreibe
a) Das Bild des Langstreckenflugs mit Flugnummer TANK45 verwende ich seit der Wahnsinnstat des Copiloten nicht mehr.
b) Meinen Enkeln muss ich erklären, dass der Feind die Ritterburg (meinen Körper) eingenommen hat und der Ritter Xtandi anfordert ist.
d) Das Winterbild passt nicht in die Jahreszeit.
c) Bleibt das Autobild:
Ich fahre (gerne schnell) auf der Autobahn, aber nun - auf das Leben übertragen - einem unausweichbaren Hindernis entgegen.
In den letzten Monaten ging es mir so gut, dass das Hindernis in weiter Ferne verschwunden schien! Aktuelle Laborwerte rücken den Crash wieder in eine gefährliche, nicht so einfach vernachlässigbare Nähe.


Montag, 13. April 2015

Geburtstagswünsche

In einem Monat habe ich Geburtstag - endlich 70!   Ich schicke mir selbst schon mal eine Karte:

Donnerstag, 2. April 2015

Ostern vor einem Jahr

Das herrliche Wetter von Ostern 2014 stand in einem seltsamen Widerspruch zu unserer Stimmung: Wir waren noch geschockt von der Diagnose und wussten nicht, wie es weitergehen wird.
Dass es ein Jahr später doch so gut sein würde, hätte keiner zu hoffen gewagt. Und so freue ich mich auf das Familienfest, auch wenn das Wetter sicher nicht so gut wird, wie im letzten Jahr. Meine Enkel zeigen mir, dass das Leben weitergeht...
Auf diesem Weg wünsche ich allen ein frohes Osterfest, habt die Sonne im Herzen!