Dienstag, 27. März 2018

Das Lebensende

So leuchtete mir heute wieder einmal eine Schlagzeile in der Süddeutschen Zeitung entgegen. Also Klaus, stell Dich nicht so an, es ist ein ganz normales Stück Lebensphase, das Dir vor 4 Jahren noch so einmalig vorkam. Das "wie" hast du ja schon selbst in die Hand genommen und nur mit dem "wann" kämpfst du noch herum.
Seit der Diagnose habe ich viel mit der Krankheit gekämpft und mit Hilfe der Ärzte alle möglichen Therapien durchschritten. In der Selbsthilfegruppe wurde klar, dass jeder Krebsfall anders ist und ich eigentlich gar nicht so schlecht weggekommen bin. Aber jetzt komme ich an den Punkt, wo mein Körper Signale sendet, dass er einfach immer weniger kann oder mag !!!!
Bei dem schönen Wetter heute habe ich mal nachgesehen, wo ich landen werde: Mein Platz hinter Frau Essigkrug an der Mauer ist noch frei. Mit dem Thema Tod will ich mich einfach nicht mehr beschäftigen. Ich habe so viele Bücher gelesen und es ist einfach eine Freude, noch am Alltag teilzuhaben, auch wenn die Aktivitäten immer kleiner werden. Darum gibt es auch im Blog nicht mehr viel zu berichten.

Allen Lesern vielen Dank für ihr Interesse und Mitgefühl!

Samstag, 17. März 2018

Urlaub von der Krankheit

Ich muss zugeben, die zurückliegende Strahlentherapie auf den Schädel hat mich doch ziemlich fertig gemacht. Für Vorgänge, die mir früher locker von der Hand gingen, brauche ich wesentlich mehr Zeit und ich fühle mich am besten, wenn ich mich in mein Reich zurückziehen kann und keiner was von mir will. So habe ich mich natürlich schon interessiert, als ich unseren aktuellen "Gong" aufschlug und über die Erfolge der Immuntherapie las (aktuell für mich einsatzbereit in ein paar Jahrzehnten). Heute dagegen arbeite ich mit Schmerzbekämpfung, überwiegend auf  Morphin Basis und einer auslaufenden Xtandi-Therapie. Vielleicht hat auch die Strahlentherapie auf den Schädel doch geholfen, dass es mir tatsächlich gelungen ist, daraus so eine Art Urlaub von der Krankheit zu basteln und ich hoffe, dass es bis Ostern reicht, um  noch einmal mit dieser ganzen Latte von Krebsbegleiterscheinungen fertig zu werden, die zeigen, wohin die Reise geht (Gewicht, Müdigkeit usw.)!

Donnerstag, 8. März 2018

Es sind doch nur Haare!

Als ich heute morgen zum Kamm griff, um mich für meine Umwelt bereit zu machen, wunderte ich mich doch, wie das Gerät nach einem kurzen, ersten Strich über meinen Kopf aussah. Von den 18 geplanten Terminen für die Schädelbestrahlung sind nun 10 überstanden und ich traute mich kaum vor den Spiegel.
In drei Monaten sollen sie nachwachsen und es gibt ja noch genügend Bilder von mir mit  ausreichender Haarpracht.
Mehr als die Haarpracht machen mir schwer durchschaubare Bewusstseinsveränderungen zu schaffen. Bitte haben Sie Verständnis, wenn meine Beiträge hier seltsam werden. Ist der Abschied von dieser Welt schon eingeleitet???



Nachtrag am 8.3.2018 am Nachmittag:
Es gibt noch einmal eine Runde Xtandi, da wir das Ende der Bestrahlungen abwarten wollen, Haarverlust gehört eben auch zum Programm. Aber von hinten sieht es schon komisch aus: