Mittwoch, 17. September 2014

Bosbach, wieder einmal im Internet gesucht

An ihm kann ich mir ein Beispiel nehmen!

Im Februar 2014: Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach kämpft gegen den Krebs, kürzertreten will er nicht und bis zum Ende der Legislatur im Bundestag bleiben. Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach will trotz Krankheit weiter tun, was er am liebsten tut
Er lehnt es ab, sich zu sehr mit Medikamenten vollstopfen zu lassen. "Am Anfang hieß es, die Operation kann helfen. Hat sich zerschlagen", berichtet der 61-jährige Vorsitzende des Innenausschusses dem Magazin "Stern". "Dann Bestrahlung. Zerschlagen. Jetzt soll ich noch mehr Tabletten nehmen. Das mache ich nicht." Er mache sich keine Hoffnungen mehr, die unrealisitisch seien. Bosbach: "Bei mir geht es nicht mehr um Heilung, nur noch um etwas Lebensverlängerung."
Er ist aber zuversichtlich, dass er die laufende Wahlperiode im Bundestag noch zu Ende bringen werde, und stützt sich dabei nach eigenen Worten auf das Urteil seines Arztes, der ihm gesagt habe, dies könne er problemlos schaffen. Im Kampf gegen den Krebs habe er auch alternative Heilmethoden angenommen und Akupunktur gemacht, dies habe ihm aber nicht viel gebracht.
Bosbach will aber nicht "das Leben langsamer angehen lassen", wie er im Gespräch mit dem "Stern" weiter erzählt. Sein Arzt habe ihm geraten, das zu tun, was er am liebsten mache. Das sei ein wunderschöner Satz gewesen, so Bosbach.
Seine Tochter Caroline Bosbach erklärte im "Stern", wenn ihr Vater arbeiten könne, sei er glücklich. "Als er uns vom Krebs erzählte, waren wir am Boden zerstört. Aber er hat nie geklagt, sondern gesagt: Alles wird gut, seid nicht traurig, noch steh ich munter vor euch. Er war derjenige, der Trost spendete, obwohl es ihn betraf."

Am 10.06.2013  ein Bericht über seinen 61. GEBURTSTAG
Es ist schwer, sich nicht von Wolfgang Bosbachs guter Laune anstecken zu lassen. Der Politiker, der am Dienstag seinen 61. Geburtstag feiert, ist unheilbar an Krebs erkrankt. Mit uns trifft er sich in seiner alten Kirchengemeinde in Bergisch Gladbach. Der Politiker spricht über Gott, seine Krankheit – und warum man auf seiner Beerdigung besser lachen sollte.
Humor hilft. Das hat Wolfgang Bosbach gelernt. Der Mann, der seit Jahren einen Herzschrittmacher trägt, erst im März operiert werden musste, weil er defekt war. 2010 verriet er, dass er Krebs hat. Er hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er unheilbar ist. Operation und Bestrahlung haben nicht verhindert, dass der Prostatakrebs bereits in die Knochen gestreut hat.
Er sagt: „Über die Dinge, die man nicht ändern kann, sollte man sich nicht aufregen. Man muss das Beste daraus machen.“ Bosbach lächelt, wenn er auf die Kirche schaut, wo er als Kind Messdiener war und später die Pfarrsitzungen leitete.
„Ich habe ja eigentlich schon mit der chronischen Herzerkrankung mein Päckchen zu tragen. Und als dann noch die Diagnose Krebs dazukam, habe ich tatsächlich mit dem lieben Gott gehadert. Gleichzeitig finde ich aber auch Kraft und Trost im Glauben.“
Schnell wird klar: Bosbach hegt keinen Groll, dass es das Schicksal in Sachen Erkrankungen nicht gut mit ihm gemeint hat. Er lässt sich einfach nicht unterkriegen: Er ist häufig Gast in Talk-Shows, besucht Feste und Galas. Oft nimmt er seine Frau und seine Töchter mit. Niemand würde ahnen, dass dieser strahlende und heiter Mann so krank ist.
In diesem Jahr tritt Wolfgang Bosbach für die Bundestagswahl als Direktkandidat des Rheinisch-Bergischen Kreises an. Da kennt er auch keinen Spaß, da tritt auf einmal der ernsthafte Politiker in den Vordergrund. „Ich bin alles andere als ein Hallodri, nehme meine Medikamente und lasse keinen Arzttermin sausen“, sagt er. Und: „Nach menschlichem Ermessen und nach ärztlicher Erfahrung ist nicht damit zu rechnen, dass ich in den nächsten drei oder vier Jahren an so großen Beschwerden leide, dass ich mein Mandat nicht mehr mit der ganzen Kraft ausfüllen könnte.“
Zudem hat er eine Hormon-Entzugs-Therapie hinter sich, die den Krankheitsverlauf verlangsamen soll.
Der nun 61-Jährige ist mit sich und der Welt im Reinen. Das spürt man an seinem breiten Grinsen, wenn er sagt: „Ich habe dem lieben Gott und meinen Eltern viel zu verdanken. Es war bis jetzt ein wunderschönes Leben, ich habe eine tolle Familie und konnte mir den Wunschberuf erfüllen. Was will man mehr?“
Da ist er wieder, dieser unerschütterliche Optimist Wolfgang Bosbach. Ihm kann selbst der Krebs nichts anhaben, weil Bosbach weiß: Humor hilft. Selbst wenn die Krankheit ihn irgendwann doch besiegen sollte.

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