Mittwoch, 26. Juli 2017

Bringt bessere Medizin Wohlbefinden bis zuletzt?

Morgen habe ich wieder Termin in "meinem" Krankenhaus. Ohne weiteres bekomme ich da vermutlich für einen weiteren Monat Medikamente verschrieben, die 4000€ kosten. Da habe ich schon mit großem Interesse diesen Artikel "Kliniken für Ältere oft nicht optimal" aus der MZ vom 20.7.2017 gelesen.
Die Frage oben wird so beantwortet: Bei Weitem nicht immer. Beispiel Krebs: Zwar gibt es immer wieder neue Medikamente. Doch sie bringen oft nur eine Verlängerung des Überlebens zunächst ohne Fortschreiten der Krankheit um wenige Monate. Betroffen sind über wiegend Ältere. So waren etwa von den 463 000 Barmer-Versicherten mit Tumor Diagnose 2015 rund 367 000 mindestens 60 Jahre alt. Die Krebsmittel werden dabei immer teurerer.
So beobachten meine Frau und ich natürlich sehr genau den Verlauf der Wirkung von Xtandi. Mein Programm zur Reduzierung der Schmerzmittel muss ich schon beenden -  der blöde Kopf  und die zerfallenden Zähne ...
Um Ordnung zu hinterlassen habe ich heute - neben schon ganz lang hinausgeschobenen Aufräumarbeiten im Keller - auch noch die Unterlagen für unsere Steuererklärung abgegeben. Der Steuerberaterin erklärte ich, dass ich das wohl zum letzten Mal mache. Ich bekam eine ganz liebe Antwort:
Es tut mir von Herzen leid, von Ihrem Schicksal zu erfahren und ich bin um ehrlich zu sein sprachlos. Ich belästige Sie hier mit so unwichtigen Dingen wie Steuerunterlagen, derweil gibt es so viel Wichtigeres! Ich hoffe Sie können noch viele schöne Sachen und Momente mit Ihrer Familie genießen und verlieren nicht den Mut positiv in die Zukunft zu blicken. Machen Sie sich keine Gedanken bezüglich zukünftiger Steuererklärungen, das lässt sich alles regeln - 
Da kann ich einfach nur Danke sagen und freue mich, dass ich doch noch etwas beitragen kann, das Ende der letzten Reise - soweit es geht - gut vorzubereiten.
Schlimm wird wieder der Morgen, wenn der Kopf gar nicht so will. Deshalb hänge ich nachts oft noch so lange am PC rum.

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